4. Die Fenster auf, die Herzen auf!
Geschwinde, geschwinde!
Und wenn ihr noch nicht öffnen wollt,
er hat viel Dienerschaft im Sold,
die ruft er sich zur Hilfe her
und pocht und klopfet immer mehr,
geschwinde, geschwinde!
5. Die Fenster auf, die Herzen auf!
Geschwinde, geschwinde!
Es kommt der Junker Morgenwind,
ein pausebackig rotes Kind,
und bläst, daß alles klingt und kllirrt,
bis seinem Herrn geöffnet wird
geschwinde, geschwinde!
b. Die Fenster auf, die Herzen auf!
Geschwinde, geschwinde!
Es kommt der Ritter Sonnenschein,
der bricht mit goldnen Lanzen ein.
Der sanfte Schmeichler Blütenhauch
schleicht durch die engsten Ritzen auch
geschwinde, geschwinde!
7. Die Fenster auf, die Herzen auf!
Geschwinde, geschwinde!
Zum Angriff schlägt die Nachtigall,
und horch! und horch! ein Wiederhall,
ein Wiederhall aus meiner Brust!
Herein! herein! du Frühlingslust,
geschwinde, geschwinde! W. Müller.
25. Der Bote im Junius.
Aber die Lenzgestalt der Natur ist doch wunderschön! Wenn der
Dornstrauch blüht und die Erde mit Gras und Blumen pranget! So
ein heller Dezembertag ist auch wohl schön und dankenswert, wenn Berg
und Tal in Schnee gekleidet sind und uns Boten in der Morgenstunde
der Bart reift; aber die Lenzgestalt der Natur ist doch wunderschön!
Und der Wald hat Blätter, und der Vogel singt, und die Saat schießt
Ähren, und dort hängt die Wolke mit dem Bogen vom Himmel, und
der fruchtbare Regen rauscht herab!
Wach' auf, mein Herz, und singe
dem Schöpfer aller Dinge —
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