Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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232. Bele und singe. 
Glöcklein klingt, Sing' und bet' 
Vöglein singt, Früh und spät! 
Wie ein jedes kann und weiß. Kannst ja nimmermehr bestehn, 
Kind, auch Du Wenn nicht treu 
Sing' dazu Täglich neu 
Deines lieben Schöpfers Preis. Gottes Huld will mit Dir gehn. 
Bet' und sing'! Bist ein Kind 
Gutes Ding Lern' geschwind 
übst Du nimmermehr zu oft. Singen, beten alle Stund'! 
Schenket doch Gott begehrt, 
Gott Dir noch Hält gar wert 
Täglich mehr, als Du gehofft. Dank und Ruhm aus Kindesmund. 
Lern' es bald: 
Bist Du alt, 
Thust Du dann von selber so. 
In der Not 
Und im Tod 
Bist Du dann getrost und froh. 
He 
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233. Der VYogelsteller. 
Weit, weit von hier liegt ein großer grüner Wald, viel schöner als 
andere Wälder, der hatte in früherer Zeit die wunderbare Eigenschaft, 
daß alle Vögel, die sich darin auͤfhielten, nicht bloß aufs allerschönste 
singen, sondern auch wie Menschen sprechen kounten; kamen sie aber aus 
dem Walde heraus, so konnten fie wie andere Vöogel nur ganz gewöhnlich 
singen und zirpen. Nur allein die Elster, die konnte überall sprechen 
Mitten in diesem Walde befand sich ein freier, lichter Plat auf 
dem eine uralte, gewaltige Eiche stand; darauf kamen alle Abende die 
jungen Vögel aus dem ganzen Umkreise zusammen, sangen und sprangen 
von Zweig zu Zweig, spielten und jagten einander und erzählten sich 
alles, was ihnen am Tage passiert war. Eines Abends waren sie dort 
auch wieder beisammen und sangen lustig und guter Dinge ihr gewöhn⸗ 
liches Liedchen: 
„Scheint Sonne durch die Äste, 
Fliegt Vöglein aus dem Neste, 
Dreht hin und her sein Köpflein, 
Wetzt hin und her sein Schnäblein 
Und singt in den grünen Wald hinein: 
Heißa juchheil 
Wie ist doch das Vöglein so freil“ 
Während sie das sangen, kam plötzlich die Elster hergeflogen, setzte 
sich in die oberste Spitze des Baumes und rief
	        
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