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dem Neste und hüpft von Zweig zu Zweig, und seine Pflege—
eltern tragen ihm tröß seiner Unart emsig noch Futter zu, bis
er sich selbst seine Nahrung suchen kann.
203. Der Star.
Der alte Jäger Moritz hatte in seiner Stube einen abge—
richteten Star, der einige Worte sprechen konnte. Wenn zum
Beispiel der Jäger rief: „Starmatz, wo bist du?“ so schrie der
Star allemal: „Da bin ich!“
Des Nachbars kleiner Karl hatte an dem Vogel eine ganz
besondere Freude und machte ihm öfters einen Besuch. Als
Karl wieder einmal kam, war der Jäger eben nicht in der
Stube. Karl fing geschwind den Vogel, steckte ihn in die Tasche
und wollte sich damit fortschleichen. Allein in demselben Augen⸗
blicke kam der Jäger zu der Thür herein. Er dachte, dem Knaben
eine Freude zu machen und rief wie gewöhnlich: „Starmatz,
wo bist du?“ Und der Vogel in der Tasche des Knaben schrie,
so laut er konnte: „Da bin ich!“
Ein Diebstahl sei, so schlau er mag,
er kommt doch seltsam an den Tag.
204. Der Kuckuck und der Star.
Der Kuckuck sprach mit einem Star, der aus der Stadt ent—
flohen war. „Was spricht man,“ fing er an zu schreien, „was
spricht man in der Stadt von unsern Melodeien? Was spricht
man von der Nachtigall?“ — „Die ganze Stadt lobt ihre
Lieder.“ — „Und von der Lerche?“ rief er wieder. — „Die halbe
Stadt lobt ihrer Stimme Schall.“ — „Und von der Amsel?“
fuhr er fort. — „Auch diese lobt man hier und dort.“ — „Ich
muß dich doch noch etwas fragen.“ „Was,“ rief er, „spricht man
denn von mir?“ — „Das “ sprach der Star, „das weiß ich
nicht zu sagen; denn keine Seele spricht von dir.“ „So will
ich,“ fuhr er fort, mich an dem Undank rächen und ewig von mir
selber sprechen“
20b. Die Lulo.
Kind: „O du bonderbares Tier, warum gebärdest du
dĩieh so albern? Ieh glaube gar, du willst mir ein Kompliment
machen. Vast möchteé ieb lachen, wenn ieh mich nieht vor
dir fürehtete.“
Eule: „Du hast mieh in meiner Tagesruhe gestört, darum
bin iech unwillig und verdriesslich, nicke mit dem Kopfe, knacke