Full text: [Unterstufe, [Schülerband]] (Unterstufe, [Schülerband])

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mit dem Sehnabel, sträube die Pedern, blase, sehnaube und 
zische. Das thut mein ganzes Geschlecht ebenso wie ichb, 
wenn uns am Tage ein Mensch nahe kommt; damit wollen wir 
eueh erschrecken und forttreiben.“ 
Kind: „Du schläfst also am Tage und wachst bei der 
Nacht?“ 
Eule: „Ei freilich. Meine Augen können das Lächt der 
Sonne nicht vertragen; nur im Finstern ist mir wohl; die 
Tageshelle ist mir verdriesfslich, auch schon darum, weil mich 
alle Vöõgel verfolgen und necken, wenn ich mich am Tage sehen 
lasse. Prst wenn es finster wird, dann wache ich auf aus 
meinem Sehlummer und gehe auf Raub aus. Darum nenut 
mieh dein Geschlecht einen Nachtraubvogel.“ 
Kind: „Wenn dir aber die Finsternis so lieb ist, wo Bältst 
du dieh denn am Tage auf?“ 
Eule: „Wo ich mieh aufhalte? Am liebsten in alten, ver- 
fallenen Schlössern, auf den Böden und Türmen der Kirchen, 
in RKirchhöfen und gemauerten Grüften, da bin ieh gern, da 
gefällt es mir.“ 
Kind: „Du bist ein unheimliches Tier, magst nur im 
Finstern sein und wohnst gar auf Kirchhöfen und in Gräbern. 
Ieh glaube es wohl, dass dieb die andern Vögel verfolgen 
und dir allen Schabernack anthun. Aber sprich: Wie nennt 
man dich?“ 
Eule: „Ieh habe zwei Namen. NMan nennt mich die Perl- 
eule von den Hlecken, die du auf meinen Pedern siebst. 
Andere nennen mich die Schleiereule, weil die FPedern um 
meine Augen so aussehen, als hätte ich einen Schleier vor dem 
Gesichte.“ 
Kind: „Hast du denn auch eine Stimme wie ein anderer 
Vogel? 
Eule: „Kind, ich habe eine Klägliche Stimme und 
schnarehe, wie die Menschen schnarchen, wenn sie im tiefen 
Sehlafe liegen. Wenn man mieh darm auf einem Rirchhofe 
so schnarchen und kläglich thun hört, so meinen furcht- 
same Leute, es gehe ein Gespenst um. Das ist aber nur Ein- 
bildung.“ 
Kind: „Hört man dieh denn nicht herumfliegen? Da 
wüsste man ja gleich, dals du ein Vogel und kein Ge 
spoenst bist. 
Eule: „Nein, mein Kind, meine FPedern sind so weich 
wie Seide, und daher ist mein FElug so leise, dals man mich 
nicht hört.“
	        
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