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44. Der Hund.
Der Hund ist dem Menschen ein gefügiger Gehilfe. Er be—
wacht ihm seine Häuser und Herden, unterstützt ihn bei der Jagd
und schafft ihm Wagen und Schlitten fort.
Und diesen Gehilfen hat sich der Mensch aus einem gefähr—
lichen Raubtiere erzogen. Man braucht nur sein Gebiß anzu—
sehen, um seine urspruͤngliche Natur zu erkennen. In der oberen
und unteren Kinnlade hat er sechs scharfe Schneidezähne, auf
jeder Seite einen starken Eckzahn und hinter den Backenzähnen
einen großen Reißzahn mit mehreren Spitzen. Die starken Beine
haben an den Vorderfüßen fünf, an den Hinterfüßen vier Zehen.
Die schlimmen Eigenschaften der Raubtiere hat aber der
Hund abgelegt; er ist ein kluges, zutrauliches und treues Tier
geworden. Wie wendet er Augen und Ohren, wenn er den Bei—
fall seines Herrn erwartet! Wie glänzen seine Augen voll Freude,
und wie wedelt er wohlgefällig mit dem Schwanze, wenn er ihm
folgen darf! Wie jämmerlich aber ist sein Gesicht, wenn er zu
Hause bleiben muß! Wie klug sieht er sich fragend um, wenn er
an einen Scheideweg gekommen ist, um zu erfahren, ob er links
oder rechts gehen soll!l Wie schleicht er auf den eingezogenen
Füßen hinweg, wenn er Unheil gestiftet hat! Wie klug weiß er
den Gleichgültigen zu spielen, um jeden Verdacht von sich abzu—
weisen! Wie oft ist auch ein treuer, kluger Hund der Lebensretter
eines Menschen geworden!
Der Hund genießt alle Speisen, welche dem Menschen zur
Nahrung dienen. Bisweilen scheint ihm auch Gras notwendig
zu sein, um die Verdauung zu befördern. Viel Fleisch taugt
ihm nicht, an frischem Wasser zum Trinken darf es ihm nicht
fehlen. Auch frische Luft und Sonne, wie überhaupt der Aufent⸗
halt im Freien, ist ihm zuträglich. Vor zu großer Kälte muß
man ihn schützen, jedoch nicht leiden, daß er sich an den warmen
Ofen legt. Selbst bei der größten Hitze schwitzt der Hund nicht,
sondern läßt nur, wenn es ihm sehr heiß ist, die Zunge aus dem
Halse hängen.
Hinsichtlich der Größe, Gestalt und Farbe der Hunde herrscht
die größte Verschiedenheit. Der gelehrigste und gutmütigste unter
ihnen ist der Pudel mit seinen breiten, hangenden Ohren und
den krausen, fast wolligen Haaren. Auch der Spitz kann zu
mancherlei Künsten abgerichtet werden. Wegen seiner Wach—
samkeit und Treue haben ihn oft die Fuhrleute auf ihren Wagen.
Der Dachshund oder Dächsel mit seinen kurzen, krummen Beinen
und langen, hangenden Ohren geht in den Bau der Füchse und