Full text: [Unterstufe, [Schülerband]] (Unterstufe, [Schülerband])

An den Vorderfüßen hat jede Katze fünf, an den Hinterfüßen 
vier Zehen, welche mit krummen, scharfen Krallen versehen sind. 
Diese kann das Tier in Scheiden zurückziehen. Sie bleiben daher 
immer scharf und dienen zum Packen und Festhalten des Raubes, 
wie auch zum Klettern. Das letztere können die Katzen vortrefflich 
beim Hinabsteigen gehen sie steis rückwärts. 
Kein Sprung ist der Katze zu hoch. Selten springt sie fehl, 
und selten ist sogar ein Fall aus bedeutender Höhe ihrem Leben 
gefährlich, weil sie fast immer auf die Füße zu stehen kommt. 
über die schmalsten Latten und Stege geht sie mit Sicherheit. 
Ihre Bewegungen sind so geschmeidig, daß sie auf einem Tische 
mit vielem Glaswerke herumschleichen kann, ohne etwas zu zer— 
brechen. Die Füße sind behaart, daher ist der Gang kaum hörbar 
Der Schwanz ist so lang als der Rumpf und nach dem Ende zu 
dünner. In der Ruhe wird er meist nach vorn umgeschlagen. 
Streichelt man die Katze, und will sie sich freundlich erweisen, so 
streckt sie den Schwanz in die Höhe. Nect man sie, und will sie 
ihren Unwillen ausdrücken, so schlägt sie mit dem Schwanze auf 
und nieder Lauert sie auf eine Maus, so läßt sie den Schwan, 
sinken und hält ihn unbeweglich. 
Die Farbe des weichen Pelzes ist sehr verschieden: weiß, grau, 
gelblich, schwarz und geschedt. Streicht man denselben vom 
Schwanze nach dem Kopfe zu, so hört man ein starkes Knistern 
und sieht im Finstern Funken herausspringen. 
Die liebste Nahrung der Katzen besteht in Mäusen und kleinen 
Vögeln, welche sie aus den Nestern holen und manchmal auch 
durch einen Sprung erhaschen. Übrigens fressen sie alles, was 
der Mensch ißt, besonders gern Fische; das liebste Getränk ist 
ihnen Milch. Speisekammer, Küche und Keller muß man sorgfältig 
vor ihnen verschließen; denn sie sind sehr naschhaft. Ihre Rein 
lichkeit macht die Katzen sehr beliebt. Vorsichtig suchen sie sich bei 
Schmutz und Schnee die trockensten Stellen aus. Ist aber ihr 
Haar beschmutzt oder in Unordnung gekommen, so belecken sie sich 
mit ihrer stacheligen Zunge und bearbeiten mit den Vorderpfoten 
Gesicht, Ohren und Hinterkopf so, daß es aussieht, als wüschen 
sie sich. 
Hunde und Katzen leben in natürlicher Feindschaft und ver— 
tragen sich sehr selten. 
52. Hausfrau und Katze. 
K. Fraul Frau! 
H. Ei Kätzchen, sag', was rufst du wieder? 
Leg' ruhig dich aufs Lager nieder! 
Sch. u. H. Leseb. Unterst. 13. Aufl. 
33
	        
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