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kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneider—
lein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus
seiner Hölle nach einem Tuchlappen und: „Wart' ich will es euch
geben!“ schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte,
so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine.
„Bist du so ein Kerl?“ sprach er und mußte selbst seine Tapferkeit
bewundern, „das soll die ganze Stadt erfahren.“ Und in der
Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und
stickte mit großen Buchstaben darauf: Sieben auf einen Streich!
— „Ei was Stadt!“ sprach er weiter, „die ganze Welt soll's
erfahren!“ und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmer⸗
schwänzchen.
2.
Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte
in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte sei zu klein für
seine Tapferkeit. Eh' er abzog, suchte er im Haus herum, ob nichts
da wäre, was er mitnehmen könnte; er fand aber nichts als einen
alten Käse, den steckte er ein. Vor dem Tore bemerkte er einen
Vogel, der sich im Gesträuch gefangen hatte, der mußte zu dem
Käse in die Tasche. Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die
Beine, und weil er leicht und behende war, fühlte er keine Müdig-
keit. Der Weg führte ihn auf einen Berg, und als er den höchsten
Gipfel erreicht hatte, so saß da ein gewaltiger Riese und schaute
sich ganz gemächlich um. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn
zu, redete ihn an und sprach: „Guten Tag, Kamerad! Gelt, du
sitzest da und besiehst dir die weitläufige Welt? Ich bin eben auf
dem Wege dahin und will mich versuchen. Hast du Lust mitzu—
gehen?“ Der Riese sah den Schneider verächtlich an und sprach:
„Du Lump, du miserabler Kerl!“ — „Das wäre!“ sagte das
Schneiderlein, knöpfte den Vock auf und zeigte dem Riesen den
Gürtel. „Da kannst du lesen, was ich für ein Mann bin.“ Der
Riese las: „Sieben auf einen Streich!‘ meinte, das wären Menschen
gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig
Respelt vor dem kleinen Kerl. Doch wollte er ihn erst prüfen,
nahm einen Stein in die Hand und drückte ihn zusammen, daß das
Wasser heraustropfte. ‚Das mach mir nach,“ sprach der Riese,
„wenn du Stärke hast!“ — „Ist's weiter nichts?“ sagte das
Schneiderlein; „das ist bei unsereinem Spielwerk,“ griff in die
Tasche, holte den weichen Käse und drückte ihn, daß der Saft
herauslief. „Gelt,“ sprach er, „das war ein wenig besser?“ Der
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