Full text: [Teil 4 = (4. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 4 = (4. Schuljahr), [Schülerband])

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schwarzen Flecken, die um die Blätter jener Kräuker her irren, als 
suchten sie etwas. Jetzt setzt sich einer auf die Růckseite eines Kohlblattes 
das ihm eben gefällt. Er trägt sein Kleid nicht erst seit gestern, das 
sieht man diesem an. Das Suchen und Flattern zwischen den krausen 
Kohlbläktern hat ihm den Flügelstaub geraubt, das zarte Weiß ist von 
den Flügeln abgerieben, ja hier und da sind sie zerrissen. Eilig fliegt 
er wieder davon; denn er fühlt es, daß seine Tage gezahlt sind. Doch 
siehe! was hat er auf dem Blatte zurückgelassen? Mehr als hundert 
goldgelbe Eierchen stehen wohlgeordnet in einem Häuflein an der Stelle, 
die er eben verließ. Er hat für reiche Nachkommenschaft gesorgt, und 
dieses Blatt ist noch lange nicht das einzige, an welches er seine Eier 
absetzte. Nach einigen Wochen schlüpfen die Räupchen aus. Anfangs 
sitzen sie in derselben Weise beisammen wie die Eier; bald aber fressen sie 
Kcher durch die Blattscheibe und zerstreuen sich auf der ganzen Pflanze. 
Ihr Appetit ist ein recht gesegneter; sie fressen die Kohlblätter bis auf 
die Rippen ab, und diese stehen dann nicht selten wie Besenreiser da. 
Sperlinge, Goldammern u. a. Vögel machen eifrig Jagd auf die 
Eier und Raupen und vertilgen tausende. Die goldgrünen Schlupf— 
wespen stechen die Raupen mit ihrem Legestachel an und legen ihre Eier 
in dieselben; die Larven, die daraus entstehen, fressen die Raupe bei 
lebendigem Leibe auf und verpuppen sich darin in kleinen, weißlichen 
Gespinsten; die Raupe platzt auf und sieht aus, als hätte sie Eier gelegt. 
Kälte und Nässe vernichten oft ganze Bruten. Die Menschen helfen nach; 
sie zerdrücken die Eier und töten die Schmetterlinge, um die Verderber 
ihrer Gemüsepflanzen zu vernichten. 
Nach der vierten Häutung hat die Raupe ihre volle Größe erreicht. 
Sie ist kurz behaart, gelb gefärbt und voll schwarzer Tüpfelchen, die sich 
beiderseits des Rückens und über den Füßen zu Längsreihen ordnen. 
Jetzt sucht sie sich an einem Baumstamme, an einer Mauer oder an einer 
Waͤnd ein Plätzchen, überzieht es mit mehreren Schichten feiner Fäden, 
die sie aus ihrem Munde herausspinnt, bereitet dann noch einen besonderen 
kleinen Knäuel als Halt für die hintersten Füße und klammert sich darin 
mit den fünf letzten Paaren fest. Hierauf biegt sie den Kopf seitwärts 
bis zum vierten Fußpaar, heftet hier einen Faden fest, führt ihn über 
den Rücken hinweg nach der entgegengesetzten Seite und befestigt ihn 
hier ebenfalls. In dieser Weise legt sie wohl 30 und noch mehr Fäden 
genau an derselben Stelle über ihren Körper weg und spinnt sich einen 
Gurtel, der nur aus einem einzigen Faden zu bestehen scheint. Alle
	        
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