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führt,“ sprach er, „ich wollte das andere Lamm holen, da haben mich
die Bauern erwischt und haben mich weich geschlagen.“ Der Fuchs
antwortete: „Varum bist du so ein Nimmersatt!“
Am andern Tage gingen sie wieder ins Feld, da sprach der
gierige Wolf abermals: „Rotfuchs, schaff mir was zu fressen, oder
ich fresse dich selber auf!“ Da antwortete der Fuchs: „Ich weiß ein
Bauernhaus, da bäckt die Frau heut' abend Pfannkuchen, wir wollen
uns davon holen.“ Sie gingen hin, und der Fuchs schlich ums Haus
herum, guckte und schnupperte so lange, bis er ausfindig machte,
wo die Schüssel stand, zog dann sechs Pfannkuchen herab und brachte
sie dem Wolfe. „Da hast du zu fressen,“ sprach er zu ihm und
ging seiner Wege. Der Wolf hatte die Pfannkuchen in einem Augen—
blicke hinuntergeschluckt und sprach: „Sie schmecken nach mehr,“ ging
hin und riß geradezu die ganze Schüssel herunter, daß sie in Stücke
zersprang. Da gab's einen gewaltigen Lärm, daß die Frau heraus—
kam. Und als sie den Wolf sah, rief sie die Leute; die eilten herbei
und schlugen ihn, was das Zeug halten wollte, daß er mit zwei
lahmen Beinen laut heulend zum Fuchs in den Wald hinauskam.
„Was hast du mich garstig angeführt?“ rief er. „Die Bauern haben
mich erwischt und mir die Haut gegerbt.“ Der Fuchs aber antwortete:
„Warum bist du so ein Nimmersatt?“
Am dritten Tag, als sie beisammen draußen waren und der
Wolf mit Mühe nur forthinkte, sprach er doch wieder: „Rotfuchs,
schafs mir was zu fressen, oder ich fresse dich selber auf!“ Der Fuchs
antwortete: „Ich weiß einen Mann, der hat geschlachtet, und das
gesalzene Fleisch liegt in einem Faß im Keller, das wollen wir holen.“
Sprach der Wolf: „Aber ich will gleich mitgehen, damit du mir
hilfst, wenn ich nicht fortkann.“ „Meinetwegen,“ sagte der Fuchs
und zeigte ihm die Schliche und Wege, auf welchen sie endlich in den
Keller gelangten. Da war nun Fleisch im Überfluß, und der Wolf
machte sich gleich daran und dachte: „Bis ich aufhöre, hat's Zeit.“
Der Fuchs ließ sich's auch gut schmecken, blickte überall herum, lief
aber oit zu dem Loche, durch welches sie gekommen waren, und ver—
suchte, b sein Leib noch schmal genug wäre durchzuschlüpfen. Sprach
der Wolf: „Lieber Fuchs, sag' mir, warum rennst du so hin und
her und springst hinaus und herein?“ „Ich muß doch sehen, ob
niemand kommt,“ antwortete der Listige, „friß nur nicht zu viel!“
Da sagte der Wolf: „Ich gehe nicht eher fort, als bis das Faß leer
ist.“ Indem kam der Bauer, der den Lärm von des Fuchses Sprün—
gen gehört hatte, in den Keller. Der Fuchs, wie er ihn sah, war