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20. Vorsicht.
Es stieg ein Büblein auf einen Baum, — o so hoch,
man sah es kaum! Es schlüpfte von Ast zu Astchen, hüpfte
zum Vogelnestchen. Hei, da lacht' es, ei, da kracht' es,
plumps da lag es drunten!
21. Der Haselnußstrauch.
Der Haselnußstrauch hat sehr lange und starke Wurzeln.
Zuerst treiben die Wurzeln nur einen Stengel, dann aber
noch einen und vielleicht noch fünf andere. Darum heißt er
Haselnußstrauch und nicht Haselnußbaum. Der Haselnußstrauch
blüht im Frühlinge schon Ende Februar oder in der ersten
Hälfte des März. Man sieht dann Blütenbündel an ihm
hangen, die wie ganz kleine Würstchen aussehen; schüttelt
man sie, so fliegt gelber Staub von ihnen. Aus diesen
Bluten werden jedoch keine Nüsse; will man die Blüten su—
chen, aus welchen die Nüsse werden, so muß man genauer
nachsehen. Man findet dann Knospen, aus denen schönrote
Fäserchen heraussehen; dieses sind die Nußblüten. Gegen
den Herbst hin werden die Nüsse reif; ihre harte Schale
wird gelb und zuletzt brauu, und man kann sie leicht aus
ihren Schüsselchen lösen. Sind sie ganz reif, so fallen sie
von selbst aus. Die Kerne schmecken sehr gut und geben
ein vortreffliches Ol. Das Eichhörnchen liebt die Haselnüsse
noch mehr als die Knaben, und verdirbt den Strauch nicht,
wenn es sich Nüsse holt; aber rohe Knaben brechen zum
Danke oft noch den Strauch halb zusammen. Das Holz
giebt ein gutes Brennholz; aus den dicken Stengeln macht
der Küfer Reife. Eine Gerte vom Haselnußstrauche ist aber
auch ein gutes Mittel, mit dem man bösen Buben den Mut—
willen austreibt.
22. Der Totengräber und der Maikäfer.
Ein Käferchen, noch kleiner als der Maikäfer, hat vom
lieben Gott das Geschäft erhalten, die kleinen Tiere zu be⸗