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„Wie heißt das Blümlein
Ich fand es tief im Thal,
im goldnen Sonnenstrahl.
Ich bitte, nenn' es mir!“
Die Mutter mit Bedeutung
spricht:
„Das Blümlein heißt Vergiß—
meinnicht.
hier?
Mit seiner blauen Kron'
und gold'nen Sternlein d'rin,
deutet's zum Himmel hin,
zu Gottes Sternenthron.
Weißt du, was Gott durchs
Blümlein spricht?
Vergiß mein nicht! Vergiß mein
nicht!“
23. Der Frosch.
Der Frosch ist mit einer Haut bedeckt, welche auf dem
Rücken grünlich, unter dem Bauche aber gelblich-weiß aus—
sieht. Er hat einen platten Kopf, ein großes Maul, kleine
Zähne, breite Nasenlöcher und große Augen. Die Ohren
haben keine Muschel und sind mit einer dünnen Haut verschlossen,
und doch kann er hören. Er hat vier Beine, von denen die
hintern viel länger sind, als die vorderen. Die Zehen der
Hinterbeine sind durch eine Schwimmhaut mit einander ver—
bunden. Die Frösche gehören zu den Amphibien; sie können
im Wasser und auf dem Lande leben. Ihre langen Hinter⸗
beine eignen sich so gut zum Schwimmen, als zum Hüpfen.
Es sind muntere Tiere, die zu Tausenden unsere Teiche und
Sümpfe bewohnen, wo sie, besonders an schönen Frühlings⸗
tagen, um die Wette quaken. Da sie die Wärme sehr lie—
ben, so setzen sie sich gern ans Ufer, springen aber beim ge—
ringsten Geräusch wieder in den Teich, tauchen unter und
verbergen sich im Schilf. Die Frösche legen Eier, welche
Froschlaich genannt werden, und aus denen kleine, schwarz⸗
braune, geschwänzte Tiere, die Quappen, entstehen. Später
verlieren sie den Schwanz und werden kleine Frösche. Sie
nähren sich von Mücken, Fliegen, Käfern, Schnecken und an—
dern kleinen Tieren. Im Herbste kriechen sie in den Schlamm,
erstarren und fallen in einen tiefen Schlaf, aus welchem sie
erst die warme Frühlingssonne wieder weckt.
24. Rätsel.
Das erste rauscht, vom Wind bewegt,
wenn's zweite sich im Sumpfe regt,
das Ganze schreit und ist nicht still,
wenn sich das Wetter ändern will.