Full text: Lesebuch für Mittel-Klassen in katholischen Elementar-Schulen

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sten wichtige Feier- und Festtage. Am Ostertag stand Jesus, 
der Sohn Gottes, siegreich aus dem Grabe auf; vierzig Tage 
nach Ostern feiern wir Christi Himmelfahrt und zehn Tage 
später Pfingsten zum Andenken an die Sendung des hei— 
ligen Geistes. 
Auf den Frühling folgt der Sommer. Er trifft in die 
Monate Juni, Juli und August. Was der Frühling hervor— 
ruft zur Blüte, das entwickelt der Sommer zur Frucht, und 
viele Gewächse kommen zur Reife. Die Kirschen, die Johan— 
nis⸗, Stachel- und Erdbeeren erquicken uns durch ihren küh— 
lenden Saft. Der Landmann schärft seine Sense ünd mäht 
das Gras der Wiesen; er geht alsdann auf das Feld, um 
das Korn, den Weizen, die Gerste und den Hafer einzuernten. 
Auch der Gärtner erntet den Fleiß seiner Hände. Er nimmt 
die Bohnen, die Erbsen und andere Früchte ab. Die Vögel 
haben aus den Eiern Junge ausgebrütet, die munter umher— 
hüpfen und fliegen lernen. Die Tage nehmen schon wieder 
ab, die Hitze aber nimmt zu, und Menschen, Tiere und Pflan— 
zen lechzen nach Erquickung. Siehe, da steigen dicke, schwarze 
Wolken am Himmel empor, der Donner rollt in der Ferne, 
und immer näher und näher zieht ein Gewitter heran. Die 
Blitze zucken durch die Luft, der Donner kracht; der Regen 
strömt nieder, und die Schöpfung lebt von neuem auf. Oft 
hagelt es auch; es fallen runde Eisstücke herunter, die nicht 
sellen großen Schaden verursachen, denn sie zerschmettern das 
Getreide und schlagen die Früchte von den Bäumen. 
Den heißen Sommer ls't der fruchtreife Herbst ab. Er 
fällt in die Monate September, October und Nobember. Zwar 
weht der Wind schon über die Stoppeln; aber an den Bäu— 
men hangen noch die rotwangigen ÄÜfel, die gelben faftigen 
Birnen, die schönen blauen Pflaumen und an den Weinstöcken 
die süßen Trauben. Verschiedenes Gemüse, die nützlichen Kar— 
toffeln und viele andere Gaben Gottes werden in den Keller 
und in die Vorratskammern gebracht. Der Jäger durchstreift 
die Wälder, um das Wild zu erlegen; der Landmann bestellt 
das Feld aufs neue und säet das Wintergetreide. Die Tage 
nehmen immer mehr ab; die Nächte werden länger; die Luft 
wird rauh; die Stürme beginnen zu brausen. Der Vögel 
munterer Chor verstummt; die Stare, die Zeisige, die Nach— 
tigallen, die Schwalben und andere Zugvögel sammeln sich in 
großen Herden und ziehen in wärmerte Länder. Die Leute 
sorgen fuͤr Holz, Kohlen und warme Kleider. Die Blätter 
werden gelb, fallen von den Bäumen herab, und nach und 
nach kommt der Winter. Der Herbst erinnert uns an die 
Hinfälligkeit und Vergänglichkeit der Dinge
	        
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