— 166 —
sten wichtige Feier- und Festtage. Am Ostertag stand Jesus,
der Sohn Gottes, siegreich aus dem Grabe auf; vierzig Tage
nach Ostern feiern wir Christi Himmelfahrt und zehn Tage
später Pfingsten zum Andenken an die Sendung des hei—
ligen Geistes.
Auf den Frühling folgt der Sommer. Er trifft in die
Monate Juni, Juli und August. Was der Frühling hervor—
ruft zur Blüte, das entwickelt der Sommer zur Frucht, und
viele Gewächse kommen zur Reife. Die Kirschen, die Johan—
nis⸗, Stachel- und Erdbeeren erquicken uns durch ihren küh—
lenden Saft. Der Landmann schärft seine Sense ünd mäht
das Gras der Wiesen; er geht alsdann auf das Feld, um
das Korn, den Weizen, die Gerste und den Hafer einzuernten.
Auch der Gärtner erntet den Fleiß seiner Hände. Er nimmt
die Bohnen, die Erbsen und andere Früchte ab. Die Vögel
haben aus den Eiern Junge ausgebrütet, die munter umher—
hüpfen und fliegen lernen. Die Tage nehmen schon wieder
ab, die Hitze aber nimmt zu, und Menschen, Tiere und Pflan—
zen lechzen nach Erquickung. Siehe, da steigen dicke, schwarze
Wolken am Himmel empor, der Donner rollt in der Ferne,
und immer näher und näher zieht ein Gewitter heran. Die
Blitze zucken durch die Luft, der Donner kracht; der Regen
strömt nieder, und die Schöpfung lebt von neuem auf. Oft
hagelt es auch; es fallen runde Eisstücke herunter, die nicht
sellen großen Schaden verursachen, denn sie zerschmettern das
Getreide und schlagen die Früchte von den Bäumen.
Den heißen Sommer ls't der fruchtreife Herbst ab. Er
fällt in die Monate September, October und Nobember. Zwar
weht der Wind schon über die Stoppeln; aber an den Bäu—
men hangen noch die rotwangigen ÄÜfel, die gelben faftigen
Birnen, die schönen blauen Pflaumen und an den Weinstöcken
die süßen Trauben. Verschiedenes Gemüse, die nützlichen Kar—
toffeln und viele andere Gaben Gottes werden in den Keller
und in die Vorratskammern gebracht. Der Jäger durchstreift
die Wälder, um das Wild zu erlegen; der Landmann bestellt
das Feld aufs neue und säet das Wintergetreide. Die Tage
nehmen immer mehr ab; die Nächte werden länger; die Luft
wird rauh; die Stürme beginnen zu brausen. Der Vögel
munterer Chor verstummt; die Stare, die Zeisige, die Nach—
tigallen, die Schwalben und andere Zugvögel sammeln sich in
großen Herden und ziehen in wärmerte Länder. Die Leute
sorgen fuͤr Holz, Kohlen und warme Kleider. Die Blätter
werden gelb, fallen von den Bäumen herab, und nach und
nach kommt der Winter. Der Herbst erinnert uns an die
Hinfälligkeit und Vergänglichkeit der Dinge