Full text: Lesebuch für Mittel-Klassen in katholischen Elementar-Schulen

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wir ihm aber unrecht. Er ist kein Pferd und soll auch 
keines sein, sondern ein Esel, und wenn wir ihn als solchen 
betrachten, so werden wir gestehen müssen, daß er trotz der 
langen Ohren und trotz des kahlen Schwanzes mit dem 
Haarbüschel doch ein recht wohlgebildetes und nützliches 
Tier ist. 
Die Ziegen sind mutwillige und drollige Tiere. Sie 
springen und hüpfen gern, klettern überall umher und mek— 
kern viel. Bald sind sie freundlich, bald tückisch und stö— 
hig. Sie wehren sich herzhaft gegen Angriffe und kämpfen 
oft miteinander. Die Milch der Ziege ist außerordentlich 
gesund. 
6. Das Schaf. 
Das Schäfchen ist ein allerliebstes Tier. Es ist so sanft, 
so treu und geduldig. Es hat ein dickes, krauses Kleid an— 
aus dem nur der Kopf mit den Ohren und die Beine mit 
den gespaltenen Füßchen hervorgucken. Am liebsten hält sich 
das Schaf im Freien bei seiner Herde auf. Da beißt es 
die zarten Grasspitzchen ab, blökt dabei und legt sich ruhig 
nieder, wenn es satt ist. Vor dem bösen Schäferhund, der 
auf dasselbe achten muß, fürchtet sich das arme Schäfchen gar 
sehr. Dieser beißt es oft ins Bein oder rupft ihm Wolle 
aus, wenn es dem Bauer ein wenig Klee auf dem Acker 
wegnascht. Das liebe Tier kann sich nicht wehren. Es 
thut auch keinen Schmerzensschrei. Aber seinen Hirten liebt 
es treu und folgt ihm, wenn er lockt oder pfeift. Das 
Schaf ist dem Menschen von sehr großem Nutzen. Man 
kann alles von ihm gebrauchen. Das Fleisch giebt gesunde 
Speisen. Aus den Knochen werden Knöpfe verfertigt. Die 
Gedärme werden zu Saiten gedreht, die man auf das 
Spinnrad oder auf die Geige spannt. Der Schafmist ist 
ein sehr wirksames Düngmittel. Das Fell wird zu Leder 
gegerbt. Aus den Füßen und aus den Abfällen der Haut 
wird Schreinerleim gekocht. Aber, nun sage, wozu wird die 
Wolle benutzt?
	        
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