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at den Plan zu dem Bau entworfen und die Bauführung über 40 Jahre
geleitet. Cs war ihm aber nicht vergönnt, das vollendete Werk zu schauen.
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der Vogesen. Von da geht man weiter nach Lothringen. Die andere aber
zieht sich nach Norden durch die Ebene des Rheins und folgt diesem in
Entfernung von einigen Meilen. Zur Linken liegt das blutige Schlachtfeld
von Wörth (6. August 1870). Bei Weißenburg, wo der Kronprinz von
Preußen den ersten Sieg erfocht, ist die Nordgrenze des reichen Elsass.
Auf der ganzen Strecke sieht man die hohe Kette der Vogesen, von
welchen viele Ruinen mittelalterlicher Ritterburgen herabschauen. Jn der
Nähe zeigen sich fruchtbare und wohlbestellte Felder, schöne Forsten, zahl-
reiche Orlschaften und mächtige Schornsteine von Fabriken. An den Bergen
ziehen sich wohlgepflegte Weinstöcke hin. Kastanien und Nussbäume breiten
zu Straßen und Häusern ihre Äste aus. Auch Hopfengärten finden sich
ier und da.
Die Franzosen hatten wegen des Elsass und Lothringen kein gutes
Gewissen. Damit die Deutschen sie ihnen nicht wieder nehmen sollten, hatten
sie eine große Anzahl Festungen in den geraubten Ländern angelegt. So
zieht sich durch Elsass von Norden nach Süden hin ein starker Gürtel von
hefestigten Plätzen. An der Nordgrenze sollten Bitsch, Lüzelstein und Pfalz-
burg gegen eindringende Feinde schülzen. Am Rhein aufwärts, aber von
diesem eiwas entfernt, liegen Straßburg, Schleitstadt und Breisach. Nun
werden diese festen Städte uns gute Dienste gegen den Franzmann thun.
Nur die südlichste Festung, Belfort, gehört nicht mehr zum Clsass, sondern
ist Frankreich verblieben.
Das Land ist höchst ergiebig an Getreide und Gemüse, an Wein und
Obst. Auch. werden dort Tabak, Mohn, Hanf, Raps und Krapp gebaut.
Letzteres ist ein Färbekraut, welches das Roth zu den Hosen der französsischen
Soldaten liefert. In den Vogesen wird viel Bau- und Brennholz geschla-
gen, auch Cisen und andere Metalle werden dort gewonnen.
Das Clsass hat an dem Wasgaugebirge und dem Rheine seine
Uztzetchen Grenzen. Lang und schmal ist es zwischen Gebirge und
Fluss gebettet.
Y R z dem nördlichen Theile der Vogesen nach der Mogel hin liegt
Deutsch-Lothringen. Buchen-, Tannen- und Cichenwälder breiten sich über
die gebirgigen Gegenden aus, und die steilen Felsen und Burgruinen, welche
auf den Anhöhen liegen, geben der Gegend ein schönes Ansehen. Jn die-
sem Theile Lothringens befinden sich auch Bergfesten, wie Pfalzburg und
Lützelstein. Die größte und angesehenste Stadt in Lothringen ist Met.
Dasselbe hat über 50,000 Einwohner. Es liegt an der Mosel, von der es
durchflossen wird. An den Ufern derselben und auf den angrenzenden Hü-
geln hat es eine anmuthige Lage. Jm Mittelalter war Met eine mächtige
und blühende, freie Stadt des deutschen Reiches. Es gehörten mehr als 200
Ortschaften zu ihrem Gebiete. Als es französisch wurde, nahm der Wohl-
stand und die Bevölkerung immer mehr ab. Jetzt treibt es bedeutenden