Full text: [Teil 2 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband])

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deutschen Reiche Heilung suchen. Diesen beiden gegenüber prangt links 
das schloßähnliche Gebäude der Hö heren Mädchenschule, rechts 
das reich verzierte Rathaus, in der Mitte aber erhebt die stattliche 
Marktkirche ihre schlanken Türme in die Lüfte. 
Etwas weiter südlich schließt den älteren Teil Wiesbadens der 
Luisenplatz ab. Eine Zierde desselben sind die schöne Boni⸗— 
fatiuskirche und das Waterloo-Denkmal. 
Den Gang durch die neueren Teile der Stadt beginnen wir an der 
Ringkirche, die das obere Ende der Rheinstraße würdig abschließt. 
Die breite, mit schattigen Alleen gezierte Ringstraße umzieht in 
weitem Bogen den westlichen und südlichen Teil der inneren Stadt, 
während nach außen sich die neueren Stadtteile an sie anlehnen. Denn 
immer rascher strebt die Stadt nach den Vororten hin, mit denen sie 
durch Straßenbahnen verbunden ist. Eine schöne Kastanienallee möchte 
uns verlocken, über die Anhöhe nach Biebrich zu wandern, das immer 
mehr zur Vorstadt Wiesbadens wird. Doch wir lenken unsre Schritte 
zu dem Hauptbahnhof hin, der mit seinem stolzen Turme schon 
von weitem unsre Blicke auf sich zieht. Auf dem großen Kaiserplatz, 
der sich vor dem Empfangsgebäude ausdehnt, wimmelt es von Menschen, 
die zu Fuß, zu Wagen oder in den Straßenbahnen aus der Stadt oder in 
die Stadt eilen. Durch die hohe, prächtige Empfangshalle treten wir 
hinaus auf den weiten Raum, der zu den Bahnsteigen führt. Aus den 
Aufschriften der Tafeln erkennen wir leicht, welchen von den fünf Bahn⸗ 
steigen wir benutzen müssen, um an ein bestimmtes Reiseziel zu gelangen. 
Doch vorerst wenden wir uns wieder der Stadt zu. Die großartig an⸗ 
gelegte Kaiserstraße führt gradeaus in die Wilhelmstraße. 
Palastähnliche Gebäude prangen hier auf der einen, mächtige Platanen 
auf der andern Seite. Durch diese öffnet sich der schöne Ausblick auf die 
Anlagen des Warmen Dammes. Freundlich winkt aus den grünen 
Baumgruppen über den hellen Wasserspiegel des Teiches das weiße 
Marmorbild des greisen Kaisers Wilhelm. Nicht weit davon er— 
hebt sich das Erzstandbild seines treuen Beraters, des Fürsten 
Bismarck. Die Anlagen des Warmen Dammes werden nach Norden 
abgeschlossen durch den Prachtbau des Königlichen Theaters. Vor 
4—
	        
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