fullscreen: Grundriß der Erdbeschreibung

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b. Papageien. (Zur Vergleichung: Papagei, Kakadu, Sittich.) Sie haben Gang¬ 
beine mit stumpfkralligem Kletterfuße. Die Füße benutzen sie als Hände, helfen sich auch 
mit dem Schnabel beim Klettern. Vorkommen: In allen Ländern der heißen Zone. 
c. Kuckucksvogel. (Zur Vergleichung: Gemeiner Kuckuck [@. 27], Goldkuckuck.) 
Gangbeine mit Wendezehefuß. Klettern können sie nicht. Ihre Eier legen sie in fremde 
Nester. 
XIX. Unsere Geweifter im Winter. 
Der grimme Winter bedeckt Teiche, Bäche und Flüsse mit einer dicken Eisdecke. 
Unter dem Eise aber sinkt die Temperatur des Wassers niemals bis auf den Gefrierpunkt. 
Das ist ein großer Segen für die Fische und alle übrigen Wasserbewohner; denn sie 
müßten elendiglich zugrunde gehen, wenn es dem Winter gelänge, alles Wasser bis aus 
den Grund der Teiche und Flüsse in Eis zu verwandeln. Das Wasser macht nämlich 
von dem Gesetze, daß Wärme die Körper ausdehnt, Kälte sie zusammenzieht, eine merk¬ 
würdige Ausnahme. Bei Z- 4° 6 hat das Wasser seine größte Dichtigkeit und Schwere. 
Sinkt seine Temperatur noch tiefer, so dehnt es sich wieder aus und wird leichter. Die 
oberste Schicht des Wassers kühlt sich bis auf 0° ab und gefriert alsdann. Die Eisdecke 
schützt das Wasser vor rascher Abkühlung und verstärkt sich nur langsam, so daß das 
Leben der Wassertiere nicht gefährdet ist. (Naturl., S 26.) — Von dem Leben der Wasser¬ 
bewohner aber merkt man im Winter wenig. Frösche und Schildkröten liegen erstarrt 
im Schlamm. Wasserhühner und Wildenten sind südwärts gezogen. Einige Fische, wie 
z. B. der Aal, haben sich in den Schlamm verkrochen, andere verbringen den Winter in 
träger Ruhe unten am Grunde des Wassers. Der Fischzüchter haut Löcher in die Eisdecke 
des Karpfenteiches, damit die Karpfen nicht ersticken. — Bei mildem Wetter sehen wir 
auch nicht selten einzelne Wasserkäser, wie z. B. den Gelbrand, dicht unter der Eisdecke 
umherschwimmen. Andere Käfer wiederum sind förmlich im Eise festgefroren. Taut als¬ 
dann das Eis, so schwimmen sie lustig von dannen. 
137. Oer fiîcbotter. 
Er ist etwa so groß wie ein Marder, hat dunkelbraunen Pelz und schwimmt 
meisterhaft. Zwischen den Zehen breitet sich eine Schwimmhaut aus. Nase und 
Ohren sind durch eine Haut verschließbar. Der Pelz wird durch Fettdrüsen der 
Haut eingeölt. Der Körper ist langgestreckt, fast schlangenartig. Seine Nahrung 
besteht hauptsächlich aus Fischen. Deshalb legt er seine Wohnung am Ufer an. 
Als Wohnung dient ein Kessel, aus dem eine Röhre schräg nach unten ins Wasser, 
eine andere nach oben unter Buschwerk führt. Im Fischteiche räumt er oft 
furchtbar auf. Um den schlüpfrigen Fisch festhalten zu können, hat er ein furcht¬ 
bar scharfes Gebiß. Selbst die Jagdhunde fürchten sich davor. Auch der Geruch 
ist scharf. Ausgelassene Fischteiche riecht er meilenweit. Im Winter schlüpft er 
durch Eislöcher ins Wasser, kommt aber sehr oft zurück, um Atem zu holen. 
138. Oer Oiber. 
1. Aufenthalt. Früher gab es in Deutschland fast an allen Flüssen Biber; 
jetzt sind sie hier selten geworden. Man findet sie noch an der Mündung der 
Saale und in der Elbe zwischen Wittenberg und Magdeburg. In Rußland, 
Sibirien und besonders in Nordamerika hausen sie in größerer Zahl. 
2. Körperbau, ckern Leben irn Malier angepaßt. Die Zehen der 
Hinterbeine sind durch eine kräftige Schwimmhaut verbunden. Die Vorderbeine, 
die der Schwimmhaut entbehren, werden beim Schwimmen dicht unter das Kinn
	        
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