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als wenn alles sein eigen wärl —
Merkt es eueh alle: wer mir's wagt,
der wird mit Schanden davon gejagt.“
Herr Hahn war so bös und so gestrenge,
trieb Hühner und Gänse in die Enge,
und wer sich auf seinem Hof lieb sehn,
den hieß er gleich von dannen gehn.
Doch als er sich auch an den Spitz will wagen,
da packt ihn der derb an seinem Kragen. Hey.
142. Erschreckliche Geschichte
vom Hühnchen und vom Hähnchen.
Weiß denn lieb Kindchen auch, wie es dem Haͤhnchen und
seinem Huͤhnchen ergangen ist und warum das gute Haͤhnchen so
lang auf dem Kirchturm steht? Ich will dir's einmal erzaͤhlen.
Das Haͤhnchen und sein Huͤhnchen sind miteinander in die
Nußhecke gegangen und haben miteinander ausgemacht, wer einen
Mußkern faͤnde, sollte ihn mit dem andern teilen. Nun fand das
Huͤhnchen eine große, große Nuß, sagte aber nichts davon und
wollte aus Neid den Kern allein essen. Der Kern“ aber war so
dick, daß es ihn nicht hinunterschlucken konnte und er ihm im Hals
stecken blieb. Da wurde ihm angst, es muͤßte ersticken, und es
schrie: „Haͤhnchen, ich bitt' dich, lauf zum Born und hol' mir
Wasser, sonst erstick' ich“.
Haͤhnchen ist zum Born gelaufen.
„Born, du sollst mir Wasser geben!
Huͤhnchen liegt an jenem Berg
und schluckt an einem Nußkern.“
Und da hat der Born gesprochen:
„Erst sollst du zur Braut hinspringen
und mir klare Seide bringen.“
Haͤhnchen ist zur Braut gesprungen:
„Braut, du sollst mir Seide geben,
Seide soll ich Brunnen bringen,
Brunnen soll mir Wasser geben,
Wasser soll ich Huͤhnchen bringen,
Huͤhnchen liegt an jenem Berg
und schluckt an einem Nußkern.“
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