Full text: Lesebuch für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

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Nun ist er reisefertig. Er setzt sich in Irab, schnüfkelt 
hin und schnüffelt her, packt hier eine Raupe, dort eine nackte, 
tte Shueche und versumäht auch die klejnen Gehäusschnecken 
nicht, die mit ihrem bunten Häuschen an einem Stengel hinauf· 
gekrochen sind; er beißt hinein, daß es nur so Lnistert. S0 
führt ihn sein Weg auf eine Erdbeerpflanze zu, unter deren 
grünen Blãtlern ein Goldkãfer sitzt, der eben daran ist, einen 
Regenwurm zu verspeisen. Dicht vor dem schmausenden Räfer 
bleibt der Igel einen Augenblick sstehen, fährt dann mit einem 
chnellen Sauuß auf den Ahnungslosen zu und verspeist ihn 
mitsamt dem Regenwurm. Dicht daneben guckt ein zweiter 
Regenwurm aus seiner Röhre; er faßt auch ihn. Dann hier 
noa eine Schnecke, dort eine Raupe vom Blatt, Kãfer und 
Würmer, wie sie ihm gerade in den Lauf kommen, und zum 
Schluß noch einen halberwachsenen Frosch: so, das ist der An- 
fang für heute Abend! 
Plötzlia zucken seine kleinen, runden Ohren horchend nach 
vorn. Lief da nicht etwas? Er läuft etwas näher. Richtig! 
Eline Maus! Dort an dem niedrigen Erdwall trippelt das braune 
Ding. Mit einer Schnelligkeit, die man dem plumpen Gesellen 
gar nicht zufrauen möchte, schießt der Igel auf seine Beute zu. 
Jber er hat sich verrechnet. Das Mäuslein ist bei seiner ge— 
uschvollen Annäherung blitzschnell die Erdwand hinaufgeschos- 
sen, und der verdutzte Jäger hat das Nachsehen. Aber dieser 
Jucit das Loch aut, in weschem das Mäuschen verschwunden ist, 
und legt sich etwas abseits davon auf die Lauer. Es dauert 
nicht lange, da kommt das ahnungslose Tier wiecder hervor. 
Es sitzt noch halb im Loch, aber der Kopf mit den blitzenden 
uglein wendet sich hin und her. — Noch zwei, drei Schritt 
Vor denkt unser Mäusejäger. Da — ein Sprung, und hops! 
sitzt er dem Mäuschen im Genick! Ein schrilles Geschrei der 
Maus, ein behagliches Murmeln des Igels — die Sache ist mal 
wieder geglũckt! 
Nachdem er seine Beute verspeist hat, trabt der Igel sei- 
ner Wohnung zu. Die ist nicht weit — dort unter dem Dorn— 
rauche. Sie ist einfach, wie sich das für Landbewohner 
geziemt. Mit Gras, Laub und Moos ist sie weich und be— 
haglich ausgefũttert. 
Wie bringt aber der kleine Geselle nur all das Laub und 
Gras zusammen? Der Igel vor uns scheint's uns zeigen zu 
Vollen. Sieh nur! Da liegt er schon in einem Haufen trocknen 
Laubes, wirft sich auf den Rücken und wälzt sich darin umher,
	        
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