Full text: [Teil 1 = Unterstufe, [Schülerband]] (Teil 1 = Unterstufe, [Schülerband])

sie mit Luft auf; dann wird sein Körper leichter. VWill er aber 
auf den Grund des Wassers hinabfahren, so zieht er die Blase 
zusammen und leert sie aus. Die Menschen können nur kurze 
Zeit im Wasser untertauchen, dann müssen sie wieder Luft 
schöpfen, sonst ersticken sie. Das brauchen die Karpfen und 
alle andern Pische nicht. Sie haben hinten am Kopfe zu beiden 
sseiton eineé Offnunge Hornige Deckel, bei dem Karpfen mit 
gtrahlen verziert, legen darauf. Unter diesen Deckeln in den 
Offnungen befinden sieh die Kiemen. Das sind dunkelrote 
Fleischfransen, an welchen das Wasser vorbeiströmt, vorn zum 
Maule hinein und an den Seiten zu den Riemenlöchern wieder 
heraus. Luft braucht der Biseh mit seinem Maule nicht einzuatmen. 
Doer Karpfen ist npicht mit Haaren bekleidet wie die vier- 
füssigen Tiere und nicht mit Pedern wie die Vögel, sondern 
mit Schuppen. Diese sind hornig und mit Adern geziert. Dieses 
Schuppenhemd sieht gewöhnlich auf dem Rücken blaugrün, am 
Bauche weissgelb und an den Seiten bräaunlichgelb aus An den 
Seiten ziehen sich schwarze Punkte in einer Linie hin. Schwan-— 
und Rũückenflossen sind grau, Brust. und Bauchflössen braun. 
An seinem bkleinen Kopfè hat der Karpfen dicke, bewegliche 
Lippen, mit denen er beim hressen schmatzt, und grolse Sugen 
mit schwarzen Sternen und gebblichen Kreisen darum. Alle 
Fische fühlen sich kalt an, denn ihr Blut ist kalt. Es sieht rot 
aus, das Heisch aber weiss, und statt der festen Knochen haben 
die Pische spitzige Graten. 
Weil dérx RKarpfen ein wohlschmeckendes Neisch hat, so 
pflegt man ihn in besondern Karpfenteichen. Er näbhrt sich 
von VWũürmern und allerband kleinen Wassertierchen, auch frisst 
er Aas und Modererde. Die Karpfen des Pischteiches werden 
aber aueh besonders gefüttert und förmlich gemästet. Der Leich— 
wärter Hutet ein Glöckchen; da kommen sie berbei und er— 
schnappen Bobnen, Erbsen, Kartoffeln, Brot, Schaf und Kub— 
dũunger. Im Vinter brauchen sie keine Nahrung; da halten sie 
im warmen Schlamme ihren Winterschlaf. Man fangt sie in 
Netzen und Rutenkörben oder Reusen, worin eine Lockspeise 
hängt. Der Karpfen legt viele Tausend kleine Eierchen, velehe 
die Sonne ausbrütet. Der woblbekannte Rogen besteht eben 
aus lautèêr Vischeiern. Glückt es einem schlauen Karpfen, den 
Nachstellungen seiner Leinde zu entgeben, so kann er wobl 
200 Jahr alt verden. Solchen alten Knaben siebt man's bald 
an; denn ihr Rücken ist mit Wasserfäden bewachsen und sieht 
wie bemoost aus. Seurig 
173. Die Forelle. 
1. In der hellen Felsenquelle Sucht, gelockt von lichten Scheinen, 
Schwimmwt die muntere Porelle, Nach den weilsen Rieselsteinen, 
Und im vilden Ubermut Die das seichte Bächlein kaum 
Guckt sie aus der kühlen Hlut, Dberspritzt mit Staub von Schaum. 
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