Der Ausgang des Römischen Reiches 
und die neue Verteilung der Welt. 
Die römische Kaiserzeit. 
Von den in UI für die Kaiserzeit bestimmten io Stunden wird man mindestens 
5 dem verfassungsmäßigen Kaisertum (§ i—9) widmen müssen. Das unbeschränkte 
Kaisertum (§ 9—11) kann in 3 Stunden behandelt werden. Da die Kulturverhältnisse 
(§ 12—18) meist schon bei den einzelnen Kaisern zu erörtern sind, genügen für die 
abschließende Zusammenfassung 2 Stunden. 
Quellen. Hüter, Quellenbuch zur römischen Geschichte, I/2 (Ziehens Deutsche 
Schulausg. Nr. 65/ 1,20 M), und Sevin III enthalten die wichtigsten Stellen nach der 
Folge der Ereignisse. 
Karten. Schwabe, Röm. Reich (22 M). Kiepert, Gesamt-Wandk. d. Röm. 
Reichs (22 M). Kämpen, Imp. Rom. (20 M). Holle, Italien seit d. Pun. 
Knegen bis 4j6. Umlauft, Entwicklung d. Röm. Reichs (24 M). 
Das verfassungsmäßige Kaisertum. 27 v. Chr. — 284 n. Chr. 
Quellen. A. Schriftquellen. Über den Charakter dieser Quellen vgl. 
H. Peter, Die geschichtliche Literatur der röm. Kaiserzeit, I—II 1897. 
Die Hauptquelle für die Kaiserzeit bildet das leider nicht vollständig erhaltene 
Geschichtswerk des römischen Senators Kassius Dio Koccejanus, der von Kommodus 
bis zum J. 222 als Augenzeuge schrieb. Beste Ausgabe von Boissevain, I 1895, 
II 1898, III 1901. Angehängt ist im 3. Bande der Auszug des Xiphilinos. Die autobio¬ 
graphischen Angaben Dios sind zusammengestellt bei Wirth, Quaest. Severianae, 
1888, 54; wichtig auch Schwartz, Cassius Dio, bei Pauly-Wissowa RE III 
1684—1722. 
C. Suetonius Tranquillus verfaßte Lebensbeschreibungen der Kaiser von 
Cäsar bis Domitian, ihm fehlte aber der Sinn für die geschichtliche Entwicklung. 
Beste Ausgabe von Ihm 1907 (große Ausgabe), 1908 (kleine Ausgabe). 
P. Kornelius Tacitus (Prätor 88 n. Chr.), dessen Hauptwerk die Historiae 
(mit dem J. 69 beginnend) und die Annales (ab excessu divi Augusti) bilden, schrieb 
von einseitig aristokratischem Standpunkt aus einer düsteren Weltanschauung heraus. 
Die Leistungen der Kaiserzeit finden bei ihm keine gerechte Würdigung. Auffallend 
ist die Vernachlässigung archivalischer Studien. Ausgabe mit erklärenden Anmerkungen 
für die Annalen von Nipperdey-Andresen, für die Historien von Wolff und von 
Heraus. Gelegenheitsschriften des Tacitus: Agrikola und Germania. 
Scriptores Historiae Augustae. Roh zusammengesetzte Auszüge, die 
von Hadrian bis Numerian reichen (117—284). Ausgaben von Jordan-Eyssen- 
hardt 1864 u. H. Peter 1884; Neuausgabe bei Teubner in Vorbereitung. 
Für die Anfänge der Kaiserzeit kommen außer Dio und Sueton in Betracht: 
C. Vellej us Paterkulus (neueste Ausgabe von Ellis), Strabo (Ausgabe von Kramer 
I®44 52). Nikolaos von Damaskos (Müller FHGIII 343—464); für die jüdische 
Geschichte: Flavius Josephus (im J. 66 Befehlshaber in Galiläa), der mit dem 
Iovöalxog TioXe^iog und der ’Iovöa'ixr] aQxatoXoyLd (Ausgabe von Niese 1887—1894) 
Interesse für das verhaßte Judentum zu erwecken suchte; für die Zeit Trajans: 
die Briefe des jüngeren Plinius (neueste Ausgabe von Kukula 1908). 
Vgl. Schanz, Gesch. der röm. Literatur von Augustus bis Hadrian TGdRLl 
II 1 (19113), 2 (19133). 
B. Inschriften und Münzen. Für die Zeit nach Trajan gewinnen die 
Inschriften steigende Bedeutung, bes. auf dem Gebiete der Verwaltung, des Heer- 
und Kultwesens; die lateinischen (über 100000) sind vereinigt im Corp. inscr. 
Lat. [C 74] II XV, die griechischen in der Sammlung der Inscriptiones Graecae. 
Handbuch für den Geschichtsunterricht Bd. II. X
	        
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