XL Bau und Leben der Pflanzen. 
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Man unterscheidet: Keim-, Grund-, Stengel- und Hüllblätter. Auch die 
Blütenteile sind Blattgebilde. Die eigentlichen Blätter (Laub) sind meist flächenartig 
ausgebreitet. Sie sind von Blattrippen oder Nerven durchzogen, welche entweder 
parallel laufen (Tulpe) oder sich netzartig verzweigen (Birke). Die parallelnervigen 
Blätter umfassen den Stengel; die nebnerviaen sind entweder gestielt (Eiche) oder 
ungestielt (Rips). Trägt der Blattstiel nur eine Blattfläche, so heißt das Blatt 
einfach fMrtie). trüat er mehrere gesonderte Blattflächen, so ist es zusammen¬ 
gesetzt. Die Form kann sein: linealisch (Fig. 23, 1), länglich (2), elliptisch (3ch 
oval (4), eiförmig (5), nadelförmig (Kiefer). Der Grund ist: herzförmig (6),. 
pfeilförmig (7), nierenförmig (8). 
Das zusammengesetzte Blatt (Fig. 23, 9—12) bezeichnet man als: dreizählig 
(Klee), 5-, 7-, 9-fingerig (11 u. 12), paarig-gefiedert (Robinie), (9), unpaarig¬ 
gefiedert und mehrfach-gefiedert (Dolden) (10). 
Der Stengel, der aufwärts wachsende Teil der Pflanze, ist mit Knospen und 
Blättern besetzt und enthält Blattgrün. Unterirdische Stengelformen sind: Zwiebel 
(Schneeglöckchen), Wurzelstock (Maiglöckchen) und Knolle (Kartoffel). Oberirdische 
Stengelformen sind: Stamm, Halm, Krautstengel, Schaft re. 
Der Stamm (Bäume) besteht aus Rinde, Bast, Holz und Mark. Die äußerste 
Rindenschicht heißt Borke. Der Bast besteht aus langen Fasern; das äußere, junge Holz 
heißt Splint, das innere, alte heißt Kernholz. Das Mark, der innere Teil, verschwindet 
bei vielen Bäumen ganz. Am Durchschnitt des Stammes erkennt man die Jahrringe, 
nach deren Zahl das Alter eines Baumes ungefähr bestimmt werden kann. Zwischen 
Bast und Splint strömt der meiste Saft eines Baumes. 
8 73. Die Fortpflanzungsorgane der Blutenpflanzen. Die Blüte besteht aus 
4 Blattkreisen; Kelch, Krone, Staubblättern und Stempel (vollständig); oft fehlt 
ein Teil (unvollständig). Suche Beispiele! 
Der Kelch ist meist grün gefärbt, ein- oder mehrblätterig. Die Krone be¬ 
steht aus verschiedenfarbigen, meist duftenden Blättern. Sie ist einblätterig oder mehr- 
blätterig. 
Die einblätterige Krone ist regelmäßig, wenn die Einschnitte des Saumes gleich sind. 
Dahin gehört: die röhren-, keulen-, trichter-, glocken- und tellerförmige Krone 
(Beispiele). Sie ist unregelmäßig, wenn die Einschnitte des Saumes ungleich sind: 
rachenförmige (Taubnessel) und radförmige (Ehrenpreis) Krone. 
Die mehrblätterige Krone ist entweder regelmäßig — alle Blätter gleichgroß 
(Hahnenfuß) — oder unregelmäßig — die einzelnen Blätter verschieden (Schmetter¬ 
lings- und Veilchenblüte).
	        
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