Full text: [Teil 2 = [2. - 4. Schuljahr], [Schülerband]] (Teil 2 = [2. - 4. Schuljahr], [Schülerband])

Woher weiß denn aber das Eichhörnchen, daß es sich Vorrat sammeln 
muß für den Winter? Das hat ihm der liebe Gott eingegeben; dieser 
sorgt für die kleinen Eichhörnchen so gut wie für uns Menschen. 
109. Das tanzende Eichhörnchen. so. 
Heisa! Wer tanzt mit mir? Lustig und munter, kopfüber, kopf— 
unter mit Manier, immer fort, von Ort zu Ort, jetzo hier, jetzo dort! 
Hopp! Ohne Ruh' ohne Rast, vom Zweig auf den Ast, vom Ast auf 
den Wipfel hoch in die Luft, im Blättersäusel und Blütenduft! 
Immerzu, ohne Rast, ohne Ruh'! Heut' ist Kirmes, und heut' ist 
Ball! Spielet, Drossel, Nachtigall, Stieglitz, Amsel, Fink und Specht, 
pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Mann, der tanzen 
kann. Hänschen Eichhorn heiß' ich, was ich gelernt hab', weiß ich. 
Kommt der Jäger in' Wald hinein, will mir kein Vogel singen, 
Hänschen läßt das Tanzen sein, Tanzen, Hüpfen und Springen. 
Hänschen schlüpft hinein zum Haus, Hänschen schaut zum Haus heraus, 
hänschen lacht den Jäger aus. 
110. Das Rotkäppchen. ae 
1. Es war einmal ein kleines, liebes Mädchen, das hatte jeder— 
mann lieb, der es nur ansah, am allerliebsten aber die Großmutter, 
die wußte gar nicht, was sie dem Kinde alles geben sollte. Einmal 
schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Sammet, und weil ihm das 
so wohl stand und es nichts anderes mehr tragen wollte, hieß es nur 
das Rotkäppchen. Da sagte einmal seine Mutter zu ihm: „Komm, 
Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein; 
bringe das der Großmutter hinaus! Sie ist krank und schwach und 
wird sich daran laben. Sei aber hübsch artig, guck nicht gleich in alle 
Ecken herum, wenn du in die Stube kommst, und vergiß nicht, „Guten 
Morgen!“ zu sagen. Geh auch ordentlich und lauf nicht vom Wege ab, 
sonst fällft du und zerbrichst das Glas; dann hat die kränke Groß⸗ 
mutter nichts.“ 
2. Rotkäppchen sagte: „Ich will schon alles gut ausrichten,“ und 
gab der Mutter die Hand darauf. Die Großmutter aber wohnte 
draußen im Walde, eine halbe Stunde vom Dorfe. Wie nun Rot—⸗ 
käppchen in den Wald kam, begegnete ihm der Wolf. Rotkäppchen 
aber wußte nicht, was das für ein böses Tier war, und fürchtete sich 
nicht vor ihm. „Guten Tag, Rotkäppchen!“ sprach er. „Schönen 
Dank, Wolf!“ — „‚Wo hinaus so früh, Rotkäppchen?“ — „Zur Groß—
	        
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