Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Zu dieser verheerenden Thätigkeit ist sein starkes Gebiß ganz 
besonders geeignet. Vorn im Munde sitzen oben und unten zwei scharfe, 
gebogene Nagezähne, die sich durch das stete Nagen meißelförmig 
zuschärfen. Diese Zähne stecken sehr tief in den Kiefern. Da dieselben 
ftetig nachwachsen, so ist das Tier zu einem häufigen und anhaltenden 
Nagen gezwungen, sonst würden sie ihm weit aus dem Maule hervor— 
wachsen, und das Tier müßte vor Hunger sterben. Erleichtert wird das 
Nagen noch durch die gespaltene Oberlippe. Die mit langen Pinsel— 
haaren versehenen Ohren ragen weit aus dem Pelze hervor. Der 
lange Schwanz ist buschig und zweizeilig behaart; er dient dem 
Tierchen bei seinen gewagten Sprüngen zugleich als Fallschirm. Die 
Färbung der Oberseite des Eichhörnchens wechselt sehr, vom grellen 
Rotbraun bis fast zum Schwarz; unten ist es stets weiß gefärbt. 
Im Winter geht das Rotbraun meist in Graubraun über. 
Zum Schutze gegen ungünstige Witterung und besonders zum 
Lagerplatz für seine drei bis vier Jungen baut das Eichhörnchen in 
hohen Baͤumen ein großes, kugeliges Nest aus Reisern und Laubwerk 
und polstert es inwendig mit Moos und zernagter Baumrinde weich 
aus. Dasselbe hat seitlich einen Eingang. 
Zuweilen trägt das Eichhörnchen im Herbste Nüsse, Eicheln und 
Bucheckern in Baumlöcher, um sie als Wintervorrat zu bewahren; 
doch werden solche Vorräte häufig nicht verzehrt. Die Hauptfeinde 
des Eichhörnchens sind der Mensch und der Baummarder. 
177. Eichhörnchens Zeitvertreib. 
fFrledrloh Güll. 
Eichhörnchen auf dem Tannengipfel, 
es lugt hinauf, es lugt hinunter; 
da wiegen sich im Wind die Wipfel, 
auf einmal wird Eichhörnchen munter: 
und geschwind 
wie der Wind 
schwingt es sich droben im luftigen Raum, 
springt es hinüber zum anderen Baum. 
Von Zweig zu Zweig, von Ast zu Ast 
hüpft es 
und schlüpft es 
in fröhlicher Hast · 
Nun sitzt es wieder 
zusammengeduckt, 
wiegt auf und nieder 
sein Köpfchen und guckt.
	        
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