Full text: Griechische und römische Geschichte (H. 1)

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Geschichte der Griechen. 
Sohn des Xerxes, nahm den tapferen Gegner gütig auf und wies ihm 
die Einkünfte dreier Städte in Kleinasien zum Lebensunterhalt an. Von 
seinen ehemaligen Feinden hochgeehrt, lebte er hier bis an sein Ende. 
Auch Pausauias, der Sieger von Platää, hatte ein ruhmloses Ende. 
Von Herrschsucht verblendet, suchte er ein Einvernehmen mit den Persern, 
denn er hoffte, sie würden ihn zum Statthalter von Griechenland machen' 
Als diese verräterische Absicht entdeckt wurde, und Pansanias verhaftet werden 
sollte, floh er in einen Tempel. Hier ließen die Ephoren ihn verhungern. 
§ 34. Angriffskrieg der Griechen gegen die Perser. Weil Pausanias die 
verbündeten Griechen mit Übermut behandelt hatte, kündigten sie ihm den 
Gehorsam und wählten den Athener Aristides zum Oberbefehlshaber. 
So ging die Vorherrschaft in Griechenland von Sparta an die 
Athener über. Seit dieser Zeit nahmen die Spartaner an dem Kampf 
gegen die Perser nicht mehr teil, dagegen schlössen die meisten übrigen 
Städte, besonders die an der Küste gelegenen, mit den Athenern einen 
sesten Bund. Die Mitglieder dieses Seebundes zahlten jährlich bestimmte 
Beiträge in die Bundeskasse zur Ausrüstung einer starken Flotte. Die 
Verwaltung der Bundeskasse wurde dem Aristides anvertraut. Er zeigte 
sich dieses Vertrauens würdig; denn obwohl durch seine Hände so viel Geld 
ging, blieb er selbst ein armer Mann. Bei seinem Tode soll er nicht einmal 
so viel hinterlassen haben, wie zu seiner Beerdigung notwendig war. 
Nach dem Tode des Aristides führte Cimon, der Sohn des Miltiades, 
ait der Spitze der Bundesflotte den Krieg gegen die Perser. Er erfocht 
einen Doppelsieg zu Wasser und zu Lande am Flusse Eurymedon in 
Kleinasien und kehrte mit reicher Kriegsbeute nach Athen zurück. Seitdem 
war in Athen Cimon der Held des Tages, wie es früher sein Vater ge¬ 
wesen war und nach diesem Themistokles und Aristides. Mit freigebiger 
Hand spendete er von seinem Reichtum den Dürstigen. Wenn er ausging, 
folgten ihm Diener mit Kleingeld, um jedem Bittenden zu geben. Seine 
Gärten und Landgüter standen jedermann offen. Als er eines Tages einen 
würdigen Armen in schlechter Kleidung aus der Straße sah, schenkte er 
ihm sein eigenes Oberkleid. Aber der Einfluß, den ihm seine Freigebigkeit 
verschaffte, verdroß seine Gegner, und sie veranlaßten, daß er auf zehn 
Söhre verbannt wurde. Doch schon nach fünf Jahren wurde er ehrenvoll 
zurückgerufen. Darauf übertrugen die Athener ihm nochmals den Ober- 
befehl über eine Flotte von 200 Schiffen. Mit dieser segelte er nach 
Cypern und eroberte den größten Teil der Insel, die den Persern ge- 
hörte. Aber bald darauf starb er bei der Belagerung einer Stadt. Nach 
seinem Tode errang seine Flotte noch einen Sieg bei Salamis aus 
4$nbt ber' im Jahre 449. Mit dieser Schlacht hörten die Perserkriege 
Kriege. °^ne förmlichen Friedensschluß auf. Kein persisches Landheer bedrohte 
mehr die Küstenstädte Kleinasiens, kein persisches Schiff zeigte sich mehr 
im Agäischen Meere.
	        
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