Full text: Lesebuch für das erste Kindesalter ([Teil 2: Unterstufe], [Schülerband])

165. Das Fuͤnkchen. 166. Die Sperlinge unter dem Hute. 105 
Haus zusammen. Als nun sein Gefährte sagte: Wer hieß dich 
ein so kühnes Wagestück beginnen? antwortete er: Der Herr hat 
mir's befohlen in meinem Herzen, welcher die Kinder liebt und sie 
wohl erretten konnte; denn er ist auch ein Herr des Feuers. 
165. Das Fünlchen. 
Ein Kind hatte mit dem Fünkchen gespielt, obgleich seine Mutter 
es schon oft verboten hatte. Da war das Fünkchen fortgeflogen und 
hatte sich ins Stroh versteckt. Aber das Stroh fing an zu brennen, 
und es entstand eine Flamme, ehe das Kind daran dachte. Da wurde 
demselben sehr bange, und es lief fort, ohne jemandem etwas von der 
Flamme zu sagen. Und da niemand Wasser darauf schüttete, ging die 
Flamme nicht aus, sondern breitete sich im ganzen Hause aus. Als sie 
an die Fenstervorhänge kam, wurde sie noch größer, und das Bett, 
worin sie des Nachts schliefen, brannte hell auf, und die Tische und 
die Stühle und die Schränke und alles, was der Vater und die Mutter 
hatten, das wurde vom Feuer gefaßt, und die Flamme wurde so hoch 
wie der Kirchturm. Da schrieen alle Leute vor Schrecken, die Soldaten 
bliesen, die Glocken läuteten. Es war fürchterlich zu hören und die 
Flamme schrecklich zu sehen. Da fing man an zu löschen mit Wasser, 
das man in das Feuer schüttete und spritzte; aber es half nicht eher, 
als bis das Haus zusammengebrannt war und nur noch ein wenig 
Kohlen und ein bißchen Asche übrig war. Jetzt hatten nun die Eltern 
des Kindes kein Haus mehr und kein Plätzchen, wo sie wohnen und 
wo sie schlafen lonnten, und auch kein Geld, um sich ein neues Haus 
und neue Betten und Tische und Stühle zu kaufen. Ach, wie weinten 
da die armen Eltern! Und das Kind, das mit dem Fünkchen gespielt 
hatte, war schuld daran. 
166. Die Sperlinge unter dem Lute. 
Ein großer Bauernjunge, Namens Michel, hatte Sperlinge 
gesfangen, und weil er nicht wubte, wohin damit, so that er 
sie in seinen Hut und stülpte diesen so auf den Kopf. Nun 
begegnete ihm ein Fremder, der sprach ihn an: „Guter 
EFreund, wo geht der Weg hinaus?“ Weil aber der NMichel 
die Spatzen auf dem Kopfe hatte, so dachte er: Was gebt 
dich der FEremde an? lieb seinen Hut sitzen und gab gar
	        
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