Full text: Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums (Teil 1)

Die Königszeit. 
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Temperatur und die gesunde Luft auf den Bergen und im ganzen 
auch in den Thälern und Ebenen. In' der Küstenentwickelung 
steht sie ihr nach, und namentlich fehlt das inselreiche Meer. Da- 
gegen besitzt sie die reichen Flußebenen und die fruchtbaren oder 
kräuterreichen Bergabhänge, wie Ackerbau und Viehzucht ihrer be¬ 
dürfen. Wie Griechenland verlangt das Land den Fleiß seiner Be- 
wohner, aber es belohnt ihn auch. Das Meer lockt in die Ferne, die 
abgeschlossenen Hochthäler feffelu den Sinn an die Heimat: kühnes 
Wagen und Gewinnen in der Fremde, friedliche Thätigkeit daheim 
sind in gleicher Weise ermöglicht. Aber während die griechische Halb- 
insel nach Osten weist, ist die italische nach Westen gewendet; dorthin 
wies sie den Unternehmungsgeist ihrer Bewohner. Die zentrale Lage 
Italiens trug dazu bei, es zum Sitze der Herrschaft über die Länder 
am Mittelmeere zu befähigen. 
Die Landschaft Latinm, in der die Stadt Rom liegt, ist eine 2 
weite Ebene vulkanischen Ursprungs, die im Osten von den Bergen 
der Sabiner und Aquer eingeschlossen wird, welche dem Apennin 
angehören. Im Süden erhebt sich das bis zu 1200 m ansteigende jgjJ 
Volsker - Gebirge; im Westen bildet das Meer die Grenze, das an 
diesem Gestade nur wenige, wertlose Häfen schafft; dagegen breitet sich 
nach Norden eine weite Ebene aus, die sich in das etrnskische Hügel- 
land verläuft und von der Tiber, die aus den umbrifchen, und von 
dem Anio, der von den fabinischen Bergen herabkommt, durchflössen 
wird; hier liegen die natürlichen Eingänge in das Gebirgsland, 
während die etruskische Ebene den Weg nach Norden vermittelt. 
Jnselartig steigen in der Ebene teils steile Kalkfelsen auf, wie der 
Sorakte und die Höhe des Janieulum bei Rom, teils vulka- 
nische Erhebungen mit tiefer Kraterform, wie das Albanergebirge, 
das nach allen Seiten frei zwischen den Volskergebirgen und dem 
Tiberfluffe aus der Ebene emporragt. Die Natur lud hier zur 
Anlage befestigter Städte geradezu ein, und in der ältesten Zeit ist 
die Ebene von solchen dicht bedeckt gewesen. Sie wurden aufgesogen 
von Rom. Diese Stadt lag in der zentralen Ebene an dem Ufer 
des größten Stromes von Mittelitalien, und die Ausnahme des- 
selben in ihre Befestigungslinie war bei dem Streben der ältesten 
Stadtgründungen, ihre Festigkeit durch möglichste Unnahbarkeit zu 
erhöhen, eine politisch bedeutende That. Infolge dieser Lage am 
Flusse übertraf Rom, trotz der auch fchou damals in der Campagna 
schädlichen Malaria, schon frühe die Nachbarstädte an Größe und
	        
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