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schnurren alle Gedärme zusammen.“ — „Ja wohl,“ antwortete der Hase,
„es ist überall Dürrhof, und ich möchte meine eigenen Löffel fressen,
wenn ich damit ins Maul reichen könnte.“
So hungrig trabten sie miteinander fort. Da sahen sie von weitem
ein Bauernmädchen kommen, das trug einen Handkorb, und aus dem
Korbe kam dem Fuchse und dem Hasen ein angenehmer Geruch entgegen,
der Geruch von frischen Semmeln. „Weißt du was?“ sprach der Fuchs,
„lege dich hin, so lang du bist, und stelle dich tot. Das Mädchen wird
seinen Korb hinstellen und dich aufheben wollen, um deinen warmen Balg
zu gewinnen, denn Hasenbälge geben Handschuhe; indessen erwische ich
den Semmelkorb uns zum Troste.“
Der Hase that nach des Fuchses Rat, siel hin und stellte sich tot,
und der Fuchs duckte sich hinter einer Windwehe von Schnee. Das
Mädchen kam, sah den frischen Hasen, der alle viere von sich streckte,
stellte richtig seinen Korb hin und bückte sich nach dem Hasen. Jetzt wischte
der Fuchs hervor, erschnappte den Korb und strich damit querfeldein;
gleich war der Hase lebendig und folgte seinem Begleiter. Dieser aber
stand gar nicht still und machte keine Miene, die Semmeln zu teilen,
sondern ließ merken, daß er sie allein fressen wollte. Das vermerkte der
Hase sehr übel. Als sie nun in die Nähe eines kleinen Weihers kamen,
sprach der Hase zum Fuchs: „Wie wäre es, wenn wir uns eine kleine
Mahlzeit Fische verschafften? Wir haben dann Fische und Weißbrot wie
die großen Herren. Hänge deinen Schwanz ein wenig ins Wasser, so
werden die Fische, die jetzt auch nicht viel zu beißen sich daran
hängen. Eile aber, ehe der Weiher zufriert.“
Das leuchtete dem Fuchse ein, er ging hin an den Weiher, der eben
zufrieren wollte, und hing seinen Schwaänz hinein; und eine kleine Weile,
so war der Schwanz des Fuchses fest angefroren. Da nahm der Hase
den Semmelkorb, fraß die Semmeln vor des Fuchses Augen ganz ge—
mächlich eine nach der andern und sagte zum Fuchse: „Waͤrte nur,
es auftaut, warte nur bis ins Frühjahr, warte nur, bis es auftaut!“
und lief davon, und der Fuchs bellte ihm nach wie ein böser Hund an
der Kette. Bechstein.
360. Räütselfragen.
Welcher Stock hat keine Zwinge, Welcher Mann hat kein Gehör,
welche Schere keine Klinge? welcher Schütze kein Gewehr?
Welches Faß hat keinen Reif, Welcher Schlüssel sperrt kein Schloß,
welches Pferd hat keinen Schweif, welchen Karren zieht kein Roß,
welches Häuschen hat kein Dach, welches Futter frißt kein Gaul,
welche Mühle keinen Bach? welche Katze hat kein Maul?
Welcher Hahn hat keinen Kamm, Welcher Bauer pflügt kein Feld,
welcher Fluß hat keinen Damm, welcher Spieler verliert kein Geld,
welcher Bock hat keine Haut, welcher Knecht hat keinen Lohn,
welches Glöcklein keinen Laut? welcher Baum hat keine Kron'?
Welcher Kamm ist nicht von Bein, Welcher Fuß hat keine Zeh',
welche Wand ist nicht von Stein, Streich thut keinem weh,
welche Kuh hat gar kein Horn, welcher Wurf und Stoß und Schlag?
welche Rose keinen Dorn? Rat nun, wer da kann und mag.
Deutsches Lesebuch. Erste Stufe. 4. Auflage. 12 Gul.