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Küche einen Besuch gemacht. Was gab es da alles zum
Zerbrechen! Schüsseln und Teller, Töpfe und Näpfe, Kan—
nen und Tassen! Und was für schöne Musik hätten die
Kessel und Pfannen, die Deckel und Trichter gemacht!
Nirgends konnte der Herr Wind dem starken Hause
etwas antun. In den Keller unten mochte er nicht hinein;
denn als er zum Kellerloche hineinschaute, da sah es so
finster drinnen aus. Große Tonnen und Fässer standen in
einer Ecke, und in einer andern lagen Haufen von Kar—
toffeln und Rüben. Damit spielte es sich schlecht. Weit
besser gefiel es ihm auf dem Hofe. Da tanzte er mit den
Strohhälmchen einen Walzer, fuhr durch das „offene Tor in
die Scheune hinein, blies durch das Gebälk und die Spar—
ren im Dache und besuchte die Sperlinge in ihren Nestern.
Aber in die Ställe konnte er nicht hinein. In dem
einen Stalle standen die schmucken Rößlein und fraßen den
gelben Hafer und das Heu aus hölzernen Krippen. In
dem andern lagen auf frischem Stroh wohlgenährte Kühe
und wiederkäuten träge. Nebenan befanden sich die fetten
Schweine; und dann kam ein großer Stall voll schöner,
weißer Schäfchen, die eben erst von der Weide gekommen
waren und sich nun ebenso wenig um den Wind bekümmer—
ten als die anderen Tiere. Da hat sich der Wind geärgert
und ist nach Hause geflogen. Wo sein Haus steht, das
weiß ich nicht; ich aber freue mich, daß ich in einem Hause
wohne, das mich vor Wind und Wetter schützt, und daß
ich Eltern habe, die mir zu essen und zu trinken geben und
ein Bett, worin ich schlafe. Woerk
36. Vaters Giehurtstag.
Lieber Vater, ioh bringe dr
meinen schönsten Glückwunsch hier:
Will dich immer berzlch Bßeben!
Hab' dies Verslein selbst geschrieben.
Möchte es dich doch erfreun!
Kunftig Jahr soll's besser sein. beise.