Full text: [Teil 1 = Unterstufe, [Schülerband]] (Teil 1 = Unterstufe, [Schülerband])

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Bach treibt sie beide fort. Doch gelang es ihr, den herabhangen- 
den Zweig einer Weide zu fassen, die am Wasser stand. Laut 
rief sie um Hilfe, mehr um das Brüderchen, als um siceh selbbst 
besorgt, und aueh das Schwesterchen im Grase erhob ängstlieh 
seine Stimme. 
Da nahte ein Wanderer, der den Unfall von weitem be— 
merkt hbatte. Sie rief ihm zu, und er eilte zur Hilfé herbei. Da 
er den Knaben nieht sogleich bemerkte, so wollte er sie retten. 
Aber sie winkte und rief, er sollte zuerst dem Brüderchen helfen. 
Der Mann sprang ins Wasser und brachte den Knaben glücklich 
ans Land. Da brach der Zweig, an welehem das wackere Mäd- 
chen sioh festhielt, und sie versank im Wasser. Mit grober Mühe 
rettete der Mann aueh sieé; denn der liebe Gott wollte es nicht 
zulassen, dab eine so liebevolle Schwester einen so frühen Tod 
fnde, weil sie eher an das Brüderehen als an sieh selbst gedacht 
hatte. Nach Reiniok. 
44. Schwesterchen. 
1. Mein Gretchen ist so kugelrund 
und hat ein stumpfes Näschen 
und einen roten Kirschenmund 
und läuft gar wie ein Häschen. 
2. Und Locken hat es seidengleich 
und einen weißen Nacken 
und kleine Händchen sammetweich 
und apfelrote Backen. 
3. Nun lauf hinaus ins grüne Gras, 
du kleine, liebe Grete; 
doch fall mir nicht ins Regenfaß 
und tritt nicht auf die Beete! 
4. Und patsche mir ins Nasse nicht 
mit deinen kleinen Füßen! 
Und wenn du Nachbars Kate siehst, 
so sag', ich lass' sie grüßen. Seidel. 
45. Der Geburtstagsgratulant. 
. Guten Morgen! sollt' ich sagen 
und ein schönes Kompliment, 
und die Mutter ließ' auch fragen, 
wie der Vater sich befänd'?
	        
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