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85. Häuschen auf der Jagd.
1. Hänschen wollte jagen gehn, 4. Saß ein Häschen auf der Flur;
hatte kein Gewehr. Hänschen machte: „Bumml!⸗
Sah er einen Besen stehn: Hüschen machte Männchen nur
Herz, was willst du mehr? aber fiel nicht um.
2. Hänschen ging voll Jagdbegier 5. Saß ein Rabe auf dem Baum;
mit dem Besen aus: Hänschen machte: „Puhl“
„Mutter, einen Braten dir Doch der Rabe, wie im Traum,
bring' ich bald nach Haus!“ saß in guter Ruh'.
3. Nun mit Jägerleidenschaft 6. Hüpft'ein Sperling an dem Weg;
lief er in das Feld, Hänschen machte: „Paff!“
und er schoß mit großer Kraft Doch der Sperling piepte frech:
auf die ganze Welt. „Hänschen, bist ein Aff'!“
7. Hänschen nun verlor den Mut,
macht' ein schief Gesicht:
„Schießen tut die Flinte gut,
doch sie trifft ja nicht.“ Seidel.
86. Vom listigen Grasmücklein ein ustiges Stüeklein.
1. Xlaus ist in den Wald gegangen,
weil eêr will die Vöglein fangen;
auf den Busch ist er gestiegen,
woeil er will dié Vöglein kriegen.
2. Doch im Nestchen sitzt das alte
Võgelein just vor der Spalte,
schaut und zwitschert: „Bi, der Taus!
Kinderlein, es kommt der Rlaus,
hu, mit einem groben Prügel!
Kinderlein, wohl auf die Blügel!“
Prr, da flattert's: husch, husch, husch!
Leer das Nest und leer der Busch.
Und die Vöglein lachen Klaus
mit dem großen Prügel aus,
daß er wieder heimgegangen,
zornig, weil er nichts gefangen;
dab er wieder heimgestiegen,
weil eêr konnt kein Vöglein kriegen.
Gul.