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Wer achtet kleine Stückchen Eisen und Blei? Man wirft sie
beiseiteẽ wie Sand oder Steinchen. Und doch wird aus
diesen Metallen das Nützlichste für die menschliche Gesel-
schaft bereitet, und obne dieselben vären wvir immer noch
halbe MWilde.
Für das Eisen lasse ich diese Lobrede gelten, sagt einer.
Denn allerdings würde es übel um uns aussehen, wenn wir uns
Hammer, Beil und Messer, gleich Robinson auf seiner Insol, aus
Steinen machen mũssten, welche weder die Festigkeit des Stahls
haben, noch sieh in heliebige Gestalt schmieden, folglieh aueh
schwer mit einem Stiele versehen lassen. Aueh das Schleifen
und Auswetzen der Scharten in den Steinen möchte uns sehr
beschwerlich werden. Die eiserne Pflugschar und das Grabscheit
liesss sich auch nicht gut durch hölzerne oder steinerne er—
setzen, und ich weiss nieht, ob uns der Mangel des Drahtes und
der Nägel niebt noch schmerzlicher vorkäme. Und wenn die
Nadeln und Scheren den Weibern feblten, wie dann? der Schnei-
der gar nieht zu gedenken. Womit wollen wir Steine und
Ballen aneinander klammern? womit die Felgen der Räder und
die Hufe der Pferde belegen? Retten für die Gefangenen liessen
sich wobl entbehren, aber ob auch für Rettenhunde, für die
Ziehbrunnen, die Erntewagen? Hat man ja doch Brücken von
eisernen Ketten. Unsere eisernen Schlösser und Bänder würden
wir auch nicht gern mit kupfernen vertauschen; denn die waren
zu weieh und zu teuer. Auch die kupfernen Schwerter der
alten Gallier würden unsern Soldaten nicht gefallen, der Baso-
nette und Gewehre nicht zu erwähnen. Allein venn auch allses
dies und noch weit mehr für den unschätzbaren Wert des
Eisens spricht, so gilt es doch nicht von dem Blei. Dieses
könnte ohne grossen Verlust für die Menschheit entbehrt
werden.
Dem, der so redet, diene zur Antwort: Das Blei giebt dem
Jũger Kugeln und Schrot, dem Buchdrucker aber die Lettern,
um Bücher und Zeitungen zu drucken. Durch unsere Schiess
gewehre, womit wir aus grosser herne verwunden oder töten
Lõönnen, und deren Knall zugleieh erschreckt, ist es allein mög-
lich geworden, das Vild in dem Grade zu vermindern, dass es
dem Ackerbau nicht mehr schadet. Nicht alle Männer brauchen
sich jetzt noch mit der Jagd abzugeben wie vordem; wenige
reichen hin, und wäre niecht Liebhaberei im Spiel, so könnten
es noch weit weniger sein. Bären, Luchse, Wölte sind mit
flilfe der Bleikugel aus Deutschland und aus dem schönsten
Teile von Europa vertrieben. Und dass die Europüer die Vilden
allenthalben mehr zurückgedrängt und ibhnen den Boden zum
Ackerbau abgenommen haben, daran ist auch ihr überlegenes
Schiessgewehbr sebuld. Freilich haben auch die eisernen Kandnen-
kugeln das Ihrige gethan. Die Kriege sind dureh den Gebrauch
der Kugeln nicht blutiger, sondern menschlicher geworden; denn
der Soldat, weleher nicht aus der NMihe mit seinem PVeinde
kümpft, gerüt nicht so leicht in die Wut, welche zu Grausam-