friedigung eines der erslen Lebensbedürfnisse in unserem Klima dank—
bar sein.
Steinkohlen werden gleich den Metallen durch Bergbau
zutage gefördert. Glücklicherweise sind aber ihre Lager gewaltiger
als die der Silber- und Kupfererze, sonst würde die saure Arbeit der
Bergleute nicht belohnt werden. Ein Zentner Steinkohlen darf höch—
stens so teuer sein als ein Zentner Buchenholz, sonst würde ihn nie—
mand kaufen. Denn es läßt sich nicht leugnen, daß sich mit ihrem
Gebrauche manche Unbequemlichkeit verbindet. Ihre schwarze Farbe
macht nicht nur die Bergleute den Schornsteinfegern gleich, sondern
beschmutzt auch leicht Küche und Stube. Dazu ist die schwärzliche
Asche äußerst fein, fliegt bei dem geringsten Luftzuge im Hause um—
her und färbt Wände und Möbel schwarz. Und obendrein ist diese
Asche nicht einmal brauchbar, nicht als Dünger, noch viel weniger zu
Lauge. In England, wo fast nur Steinkohlen gebrannt werden, sehen
ganze Städte von dem Rauche und Staube derselben geschwärzt aus.
Und der Geruch, welcher den in der Kohle enthaltenen Schwefel ver⸗
rät, soll zwar nicht ungesund sein, gehoͤrt aber gewiß nicht zu den
Annehmlichkeiten. Daneben erscheint es als unbedeutlend, daß das
Steinkohlenfeuer sehr gern erlischt, und daß es besonderer Vorrichtungen
oder großer Aufmerksamkeit bedarf, um nicht plötzlich nach der stärkslen
Glut tote Kohlen vor sich liegen zu sehen. Wenn aber ein Stein⸗
kohlenlager in Brand gerät, so gelingt es selten, die Glut zu löschen.
Oft wütet sie jahrelang unter der Erde fort. Wie die Steinkohlen
entstanden sind, darüber sind die Meinungen immer noch verschieden.
Höchst wahrscheinlich ist es, daß ungeheure versunkene Wälder den
Stoff dazu geliefert haben.
Mit mehr Sicherheit weiß man, daß die Braunkohlen durch
versunkene Wälder entstanden sind. Denn es finden sich in ihren
Lagern noch ganze Stämme mit Ästen, Blättern und Früchten, deren
Gestalt sich deutlich erkennen läßt. Auch sind die Braunkohlen bis—
weilen noch so holzähnlich, daß man glaubt, es seien alte abgebrannte
Scheite. Doch sind diese holzigen Sücke nicht die besten, sondern die
glänzend braunen, wie Harz schimmernden. Am wenigsten gut sind
die wie Erde zerfallenden, welche erst naß gemacht, in Formen ge—
drückt und getrocknet werden müssen, um bequemer benutzt werden zu
können. Merkwürdig ist, daß in Gegenden, wo starke Braunkohlen-
lager sind, meistens auch mineralische Wasser gefunden werden, zB.
in Hessen und Nassau. Um sehr heftiges Feuer zu erzeugen, fehlt
es den meisten Braunkohlen an Brennkraft; auch gilt ihr Geruch noch
für widerlicher als der der Steinkohlen; deswegen werden sie auch
minder weit versandt, vielmehr meistens nur in der nächsten Umgebung
verbraucht.
Ahnlich verhält es sich mit dem Torf, wenigstens in den Ge—
genden, wo es nicht gänzlich an Holz fehlt. In Holland freilich, wo
Lesebuch L.