Full text: [Teil 4 = (4. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 4 = (4. Schuljahr), [Schülerband])

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Nähe eines Teiches wohnt und kein Freund von Froschkonzerten ist, kann sie 
dadurch verhindern, daß er eine brennende Laterne am Ufer aufhängt oder 
Feuer anmacht. 
Obwohl ihre Nahrung hauptsächlich in Mücken, Fliegen, Käfern, 
Spinnen und Schnecken besteht, so machen sie sich doch kein Gewissen daraus, 
gelegentlich auch einmal ein halbwüchsiges Grasfröschchen zu verzehren. Ein 
recht großer bewies bei einer solchen Gelegenheit, daß er auch etwas Über— 
legungsgabe besitze. In seinem Eifer hatte er nämlich das kleine Grasfrösch— 
lein rücklings erfaßt und konnte es, da es sich gewaltig sträubte, trotz allen 
Würgens nicht hinunter schlucken. Um der Sache ein Ende zu machen, tat 
der Frosch einige kräftige Sätze gegen einen Baum, wobei der Unglückliche 
jedesmal einen gellenden Schrei ausstieß, endlich aber verstummte und darauf 
bequem hinunter geschoben wurde. 
Ganz eigentümlich ist die Art, wie die jungen Frösche sich aus dem 
Laich bilden. Das schwarze Pünktchen, welches die Mitte jeder Schleimkugel 
bildet, wird mit jedem Tag größer, krümmt sich nierenförmig, dehnt sich 
darauf in die Länge und verwandelt sich endlich in eine kleine Kaulquappe, 
d. h. in ein Tierchen, das aus einem rundlichen Leibe und einem Schwanze 
besteht. Der Leib ist durchsichtig, daß man die Eingeweide sehen kann, und 
hat ein rundliches Maul, darüber die Augen und hinter diesen Kiemen zum 
Atmen. Die Kiemen nehmen in der 
ersten Zeit noch an Größe zu. Bald 
aber bildet sich vor ihnen eine Haut—⸗ 
falte, die immer größer wird und 
endlich die Kiemen ganz verdeckt, so 
daß nur noch eine kleine Offnung, 
welche an den Kiemen vorbei in den 
Mund führt, übrig bleibt. Endlich 
verschwindet auch diese Offnung an 
der rechten Seite, und das bei der 
Atmung in den Mund genommene 
Wasser muß ganz an der linken Seite ausfließen. Bald nach dieser Zeit, 
wo die Kiemen äußerlich nicht mehr sichtbar sind, erscheinen die ersten Spuren 
der Hinterfüße neben dem Schwanze als ein Paar walzenförmige Fortsätze, 
an deren Enden durch Teilung die Zehen entstehen. Nun bilden sich auch 
die Vorderfüße; doch bleiben sie noch unter der Haut versteckt und brechen 
erst bei einer allgemeinen Häutung des Körpers hervor. Von dieser Zeit an 
frißt das Tier weniger, indem sich jetzt auch der Darm verändert. Inzwischen 
schrumpft der Schwanz so ein, daß nach einigen Tagen nichts mehr davon 
zu sehen ist. Nun häutet sich der junge Frosch abermals, verläßt das Wasser 
Und atmet durch Lungen Luft auf dem Lande. Der ganze Vorgang erfolgt 
binnen zwei Monaten. A. Lüben.
	        
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