4. Die Heimat.
Und Sänger und Maler wissen's
Und wissen's viel andere Leut'.
Und wer's nicht malt, der singt es,
Und wer's nicht singt, dem klingt es
In dem Herzen voll lauter Freud'!
Robert Veinick.)
4. Die Leimat.
1
Wo dir, o Mensch, Gottes Sonne zuerst schien; wo
dir die Sterne des Himmels zuerst leuchteten; wo seine
Blitzé dir zuerst die Allmacht offenbarten und seine
Sturmwinde dir zuerst mit heiligem Schrecken durch die
Seele brauseten: da ist deine Liebe, da ist dein Heimat-
land.
Wo das erste Menschenauge sich liebend über deine
Wiege neigte; wo deine Mutter dich zuerst mit Freuden
auf dem dchosse, trug und dein Vater dir zuerst die
Lehren der Weisheit ins Herz grub: da ist deine Liebe,
da ist dein Heimatland!
Und seien es kahle Felsen und öde Inseln, und
wohne Armut und Mähe dort mit dir: du mulst das
Land ewig lieb haben; denn du bist ein Mensech und
sollst es nicht vergessen, sondern behalten in deinem
Herzen! rnst Moriz Arndt.)
Man musls in der Fremdé gewesen sein, um das
Heimweh und in diesem Meh die Heimat zu verstehen. —
O, vie liebt man, wie begreift man das Vaterland am
fremden Orte!
Endlich, endlich betreten wir nach langer Abwesen—
heit die vaterländische Erde; es entzuekt uns der Boden
unter unsern Fülsen; das Gefühl der Heimat umfängt
uns vwao unser apgestammtes Element; wir sind wie der
Fisch im basser, wie der Vogel in der Luft. So fühblen
wir nirgend und nimmer unser Dasein und alles, was
zu diesem Dasein gehört: Eltern, Geschwister, Bluts-
verwandte und Kameraden.
So schön ist die Welt an keinem Orteè; mit so ver-
trauten, altbekannten Zügen grüssen uns die Menschen,
die Tiere, die Häuser, dié Hütten, dié Bäume, die alten
dtrauchzäune, die Wege und Stege, das Steinpflasster auf