unter. Da sind die Tage lang und die Nächte kurz. Im Winter
aber geht die Sonne spät auf und zeitig unter. Da sind die Tage
kurz und die Nächte lang. Wer im Sommer mit der Sonne zur
Ruhe gehen und aufstehen will, der kann nicht lange schlafen. Wer
sich aber im Winter nach der Sonne richten will, der ist ein
Langschläfer.
Man kann nicht in die Sonne sehen. Die Sonne blendet.
Der Mond blendet nicht. Die Sonne macht unsere Erde nicht nur
hell, sondern auch warm und fruchtbar. Wer hat das alles so
gemacht? — Gott läßt seine Sonne aufgehen über Gute und
Böse und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Wie die Sonne freundlich lacht,
wie sie's warm und fruchtbar macht;
der sie schuf, muß gern erfreu'n,
muß ein lieber Vater sein.
Die Sonnenstrahlen.
Die Sonne war aufgegangen und stand mit ihrer schönen,
glänzenden Scheibe am Himmel. Sie schickte ihre Strahlen aus, um
die Schläfer im ganzen Lande zu wecken.
Da kam ein Strahl zu der Lerche. Die schlüpfte aus ihrem
Neste, flog in die Luft und sang: „Liri, liri, li! Schön ist's in der
Früh!“ — Der zweite Strahl kam zu dem Häschen und weckte es auf.
Das rieb sich die Augen nicht lange, sondern sprang auf und lief aus
dem Walde. Dann suchte sich's auf der Wiese zartes Gras und
saftige Kräuter zu seinem Frühstück. — Und ein dritter Strahl kam
an das Hühnerhaus. Da rief der Hahn: „Kickeriki!“ Und die
Hühner flogen von ihrer Stange herab. Dann gackerten sie im Hofe,
suchten sich Futter und legten Eier in's Nest. —
Und ein vierter Strahl kam an den Taubenschlag zu den Täubchen.
Die riefen: „Ruckediku, die Thür ist noch zu!“ Und als die Thür
aufgemacht wurde, da flogen sie alle in's Feld. Dann liefen sie über
den Erbsenacker und lasen sich die runden Körner auf — Und ein
fünfter Strahl kam zu dem Bienchen. Das kroch aus seinem