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2. Er ließ Korb und Äpfel stehen und wollte gehen. „Halt,
bleib!“ rief da jemand in der Stube. Wie da der Knabe erschrak!
Ein alter Mann, der hinter dem Ofen gesessen hatte, kam auf ihn
zu und sprach: „Fürchte dich nicht! Du bist ein gutes Kind, weil
du Gott vor Augen gehabt hast. Jetzt nimm dir Äpfel, soviel du
einstecken kannst! Merke dir fürs ganze Leben:
Wo ich bin, und was ich tu',
sieht mir Gott, mein Vater, zul“ Zais.
165. Sonntag.
Gott im Himmel hat gesprochen:
„Sieben Tag' sind in der Mochen.
Sechs davon vill ich euch geben;
schaffet da, was not zum Leben!
Doch der Sonntag bleibe mein!
Da will ich euch unterweisen,
mir zu dienen, mich zu preisen,
gut und fromm vor mir zu sein.“
Liebes Kind, vergiss es nicht,
was der Herr vom Sonntag spricht!
166. Gottes Wohnung.
1. Wo wohnt der liebe Gott? dieh dort den blauen
Himmel an, wie fest er ssteht so lange Zeit, sich wölbt so
hoceh, sich streckt so weit, dass ihn kein Mensch erfassen
kann! Und sieh der Sterne goldnen Schein gleich als viel
tausend Pensterlein: das ist des lieben Gottes Haus; da
wohnt er drin und schaut heraus und schaut mit Vater-
augen nieder auf dich und alle deine Brüder.
2. Wo wohnt der liebe Gott? Hörst du der Glocken
hellen Klang? Zur Kirche rufen sie dich hin. Mie ernst,
wie freundlich ist's darin, wie lieb und traut und doch wie
bangl Wie singen sie mit frommer Lust! Wie beten sie
aus voller Brust! Das macht, der Herrgott wohnet da;
drum kommen sie von fern und nah, hier vor sein Angesicht
zu treten, zu flehn, zu danken, anzubeten.
LEHey.
Hey.