Full text: Die Muttersprache (Teil 3 = [3. und 4. Schuljahr], [Schülerband])

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eingerichtet zu sein, eine tücebtige Portion verschlingen zu Können. 
Gewiss sucht sie sich etwas, denn aus Kurzweil macht sie den 
beschwerlichen Gang in den Eurchen nicht so oft hin undl her. 
Sieh nur! Sie ist gar zu aufmerksam, dreht hren Kopf bald 
rechts, bald links und guckt dann wieder so bedachtsam in de 
EFurche. 
Aha, da haben wir's! Ein Mäuschen hat sie erwiseht. 
Dummes Tierchen, dass du gerade jetzt aus deiner Wohnung 
schlüpfen musstest! Wie es winselt! Aber darum bekümmert 
sich die Krähe nicht. Sie lälst es sich herrlich schmecken, und 
schon ist sie damit fertig. Din paar Engerlinge nimmt sie auch 
noch zu sich, und — schon wieder ein Mäuschen! Das heilse 
ich einen Appetit! Wenn das den Tag so fortgeht, so kann sie 
etwas zusammenbringen. 
Dort sitæt eine andere auf einem Zaunpfahle am Wege und 
verdaut wahrscheinlich die genossene Mahblzeit. vSie ist sehr 
vorsichtig und lässt niemanden nahe kommen, denn die Krähen 
sind für ihr Leben gar sehr besorgt. — Ei, was sie für eine 
Stimme hat! Schön ist sie niebt, das könnte ieh nieht sagen, 
aber laut ist sie, dass einem die Ohren gellen. 
Nun, was ist das mit einmal für ein Geschrei, und wo ist 
diess Menge Krähen so plötzleh hergekommen? Ist eine Re— 
bellion ausgebrochen? Die Burschen sind ja toll und wütend 
und fliegen wie besessen umber! 
So, sol ein Raubvogel verursaeht den Lärm! Bin Glück für 
ihn, dass er so hoch flegt und seine Feinde ihm nicht so weit 
nachfliegen können. Hui! wie sie grimmig auf ihn losschiessen 
und ihm eins zu versetzen suchen! Er weicht aber geschickt 
aus. — Jetzt ist ihr Zorn abgekühlt, und sie zerstreuen sich 
nach und nach. 
In den Gipfeln hober Baume im Malde, zuweilen auch in 
Obstgãrten, bauen die Krähen das Nest aus Reisern, Baumwur- 
zeln, Dornzweigen und füttern es mit Moos, Wolle, Federn und 
Haaren aus. Dahinein legen sie drei, vier, fünf grünliche, braun- 
gefleckte Dier. Kommt der Winter, so machen sie Besuche in 
Dõörfern und Städten, nicht aber, um sich nach dem Befinden der 
Einwohner zu erkundigen, sondern um etwas für ihren hungrigen 
Magen zu holen.
	        
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