Full text: [Teil 3 = 3. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 3. Schuljahr, [Schülerband])

2. Eltern, Geschwister und Lehrer. 
gegenüber und weinten. Der Engel öffnet ganz leise die Hausthüre, legt 
das Kind auf eine Decke im Winkel des Flures und fliegt fort. 
2. Endlich erwacht Goldtöchterchen, und da es ganz finster war, fängt 
es heftig an zu weinen. Da öffnet die Mutter die Stubenthür und sieht 
Goldtöchterchen vor sich stehen. Freudestrahlend nimmt sie es auf ihre 
Arme und eilt zum Vater. 
3. Goldtöchterchen erzählt nun, was ihm alles begegnet war; aber 
wie es wieder ins Haus gekommen, das wußte es nicht. Die Eltern aber 
waren froh und dankten Gott, daß sie ihr Goldtöchterchen wieder hatten. 
R. Leander. Wolkmann.) 
11. Gule Rechnung. 
Der alte Vetter klopfte ans Fenster, nickte freundlich in die Stube 
hinein, und als die Kinder fröhlich ans Fenster kamen, sagte er: „Ich 
bringe euch etwas mit aus meinem Garten, goldgelbe Pflaumen, groß wie 
die Eier; aber ich habe nur vier, und möchte doch sehen, ob ihr euch 
ordentlich darein teilen könnt.“ Es waren aber zwei Knaben, zwei Mädchen 
und die Mutter; es sollten also vier Pflaumen unter fünf Leute geteilt 
werden. Das war eine schlimme Rechnung, und der Vetter schaute lächelnd 
zum Fenster hinein, wie es die Kinder wohl anfangen möchten. Alle 
besannen sich; aber uur die kleine Sophie wußte Rat. „Das will ich 
schon machen,“ sagte sie. „Wir teilen zwei und drei Zwei Brüder 
und eine Pflaume macht drei, zwei Schwestern und eine Pflaume 
macht wieder drei, zwei Pflaumen und eine Mutter macht ebenfalls 
drei. Da geht alles gerade auf!“ 
Das war gut gerechnet; und als die Kinder nun fröhlich danach 
teilten, da lächelte der Vetter noch einmal so freundlich, und die Mutter 
freute sich auch, — ob über die zwei oder die vier, das sollt ihr selbst 
sagen. Brünnert. 
12. Riltmeister Kurzhagen. 
1. In dem Regimente des berühmten Generals von Zieten stand auch 
ein Rittmeister, mit Namen Kurzhagen. Er war klug und tapfer und 
hatte ein kindlicheßs Gemüt. Seine Eltern waren arme Landleute im 
Mecklenburgischen. Mit dem Verdienstorden auf der Brust, rückte er nach 
Beendigung des Siebenjährigen Krieges in Parchim ein. Seine Eltern 
waren von ihrem Dörfchen nach der Stadt gekommen, um ihren Sohn nach 
Jdahren wiederzusehen, und erwarteten ihn auf dem Markte. Als er sie 
erkannte, sprang er rasch vom Pferd und umarmte sie unter Freudenthränen. 
Bald darauf mußten fie zu ihm ziehen, und sie aßen allezeit an seinem 
Tisch, auch wenn er vornehme Gäste hatte.
	        
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