Full text: [Teil 3 = 3. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 3. Schuljahr, [Schülerband])

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172. Italien. 
Wir fahren zu Berg; wir kommen wieder, 
Wenn der Kuckuck ruft, wenn erwachen die Lieder, 
Wenn mit Blumen die Erde sich kleidet neu, 
Wenn die Brünnlein fließen im lieblichen Mai. 
Ihr Matten, lebt wohl, 
Ihr sonnigen Weiden! 
Der Senne muß scheiden; 
Der Sommer ist hin. 
Alpenjäger. 
Es donnern die Höhen; es zittert der Steg. 
Nicht grauet dem Schützen auf schwindligem Weg. 
Er schreitet verwegen 
Auf Feldern von Eis, 
Da pranget kein Frühling, 
Da grünet kein Reis! 
Und, unter den Füßen ein nebliges Meer, 
Erkennt er die Stätte der Menschen nicht mehr. 
Durch den Riß nur der Wolken 
Erblickt er die Woll, 
Tief unter den Wassern 
Das grünende Feld. 
172. Italien. 
Das Königreich Italien umfasst die lombardische Tiefebene 
oder die Lombardei und Piemont (Oberitalien), die Apenninen¬ 
halbinsel, die Inseln Sicilien und Sardinien und eine Anzahl 
kleinerer Inseln (Mittel- und Unteritalien). Im Nordwesten 
und Norden bilden die Alpen seine natürliche Grenze. Die 
Apenninenhalbinsel wird von Teilen des mittelländischen Meeres, 
nämlich vom adriatischen und tyrrhenischen Meere, und vom 
Busen von Genua bespült. 
Die lombardische Tiefebene, vom Po und von der Etsch 
durchströmt, ist im Norden von hohen Alpenzügen umgürtet, 
welche steil zur Ebene abfallen. Sie muss als eine ehemalige 
Bucht des adriatischen Meeres angesehen werden, welche durch 
die Geröllablagerungen der Alpenflüsse ausgefüllt ist. An den 
tiefen Einschnitten, welche diese Bucht in das Gebirge machte, 
befinden sich jetzt prächtige Seen: der „Lange See“ (Lago 
maggiore), der Corner- und Gardasee. Während die Mündungen 
des Po und der Etsch versumpft sind, finden wir in den 
übrigen Teilen der Tiefebene Feld an Feld. Dasselbe Grund¬ 
stück bietet dem Menschen fast alles, was er zum Leben 
braucht; Brot, Wein, öl, Seide, Brennholz. Durch Ulmen 
und verschiedene Ahorn- und Pappelarten sind die Felder von 
einander abgegrenzt. Diese Bäume dienen den bis zu ihren 
Gipfeln kletternden Weinranken zur Stütze, während die 
niedrigeren Stämme des öl-, Feigen- und Maulbeerbaumes
	        
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