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und aßen weiter. Gretel brach sich eine ganze runde henster
scheibe heraus, und Hänsel riß sich ein großes Stück Kuchen vom
Dache ab. Da ging die Türe auf, und eine steinalte Frau kam
herausgeschlichen. Hansel
und Gretel erschraken so
gewaltig, daß sie fallen
ließen, was sie in den Han-
den hatten. Die Alte aber
wackelte mit dem Kopfe
uncd sagte: „Ei, ihr lieben
kKinder, wo seid ihr
denn her, kommt herein
zu mir ihr sollt's gut
haben,“ — fabte beide an
der Hand und fũhrte sie in
ihr Häuschen. Da wurde
gutes Essen aufgetragen:
Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Apfel und Nusse. Hernach
wurden zwei schöne Bettlein bereitet; da legten sich Hansel und
Gretel hinein und meinten, sie waren im Himmel.
Die Alte aber war eine böse Hexe, die lauerte den Kindern
auf und hatte blob, um sie zu locken, ihr Brothäuslein gebaut,
und wenn ein kind in ihre Gewalt kam, machte sie es tot, kochte
und aß es, und das war ihr ein Fessttag. Da war sie nun recht
froh, als Haänsel und Gretel ihr zugelaufen kamen. EFrũuhe, ehe die
Kinder erwachten, stand sie schon auf, ging an ihre Bettlein, und wie
sie die zwei so lieblich ruhen sah, freute sie sich und murmelte:
„Das wircd ein guter Bissen für mich sein.“ Darauf packte sie
Hansel und steckte ihn in einen kleinen Stall. Als er nun aul-
wachte, war er von einem OGitter eingeschlossen, wie man junge
Huhnlein einsperrt, und konnte nur ein paar Schritte gehen. Spãter
rüttelte sie auch Gretel aus dem Schlafe und rief: „Steh auf,
du Faulenzerin, hol Vasser und geh in die Küche und koche
etwas Gutes zu essen; dort steckt dein Bruder in einem Stalle. den
will ich erst fett machen, und wenn er fett ist, dann will ich ihn
essen; jetzt sollst du ihn füttern.“ Gretel erschraß und weinte,