Erster Abschnitt.
Die Völker der INorgenIandes.
1. Die ersten Völker,
von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten,
wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener
Beschaffenheit waren, mutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden
gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden
vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten
von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne
feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker
blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes
nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Welt¬
geschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die
Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig
gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste
Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben
Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester
sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte
Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem
geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten
sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst
die morgenländischen Völker.
2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten.
1. Die NManLer. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der
schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt
sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in bas Mittelmeer. (Er
kommt aus großen Seen unter bem Äquator unb legt einen weg von
beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil.
von den Ländern, bie er burchströmt, nannte man bas obere ehemals
Äthiopien ober Mohrenlanb; bas untere £anb bis zum Meere heißt
n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt
geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt
unö W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt