Full text: [Theil 1, [Schülerband]] (Theil 1, [Schülerband])

Dorwort. 
Nehrfach an uns gerichteten Aufforderungen folge gebend, haben 
wir aus dem Material unseres größeren fünftheiligen Lesebuches, sowie 
aus eigens dazu gesammelten Stoffen das vorliegende dreitheilige 
Lesebuch zusammengestellt. Die günstigen Urtheile, die von sachkundiger 
Seite über unser fünftheiliges Lesebuch ausgesprochen worden sind, 
sowie die rasche Einführung desselben in verschiedenartigen Anstalten 
lassen uns glauben, daß man die Grundsätze, nach denen wir gearbeitet 
haben, als richtige erkannt hat. So geben wir uns denn der Hoffnung 
hin, daß auch diese Ausgabe in gleicher Weise freundliche Aufnahme 
finden werde. — 
Sind nun auch dem aufmerksamen Leser Plan und Anlage des 
Ganzen leicht und schnell erkennbar, so möge uns doch gestattet sein, 
auf einige Punkte hier schon hinzuweisen. 
hy Bei der Auswahl sind wir bemüht gewesen, nur aufzunehmen, 
was das Interesse des Kindes erweckt und nach Inhalt und Form 
seinem Verständnisse erschlossen werden kann. — Da nur aus 
correctem Muster correcte Nachbildung ersprießt, so verstand es sich 
für uns von selbst, daß wir nur geben dürften, was die besten 
Schriftsteller boten. 
2) Es widerstrebt unserem Gefühle und der Achtung, die wir 
vor den Werken der Dichtung empfinden, an der Fassung derselben 
meistern und bessern zu wollen; darum haben wir die Texte nach den 
Originalen gegeben. Die unselige Sucht, überall mit roher Hand das 
von andern bereits „corrigierte“ (12) zum zehnten und zwanzigsten 
mal von neuem zu corrigieren, hat es dahin gebracht, daß wir in 
Lesebüchern den verschiedensten Fassungen desselben Stückes begegnen 
können, die oft mit dem Original nur noch eine entfernte Ähnlichkeit 
zeigen. Solchem Barbarismus wird nur ein consequentes, wenn auch 
mühsames und zeitraubendes Zurückgehn auf die Quellen begegnen. 
3) Die Quellen, aus denen wir geschöpft haben, sind überall von 
uns auf das genaueste bezeichnet worden, und zwar nicht aus einer
	        
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