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wege verschiedene Löcher, in welche die Wagen bald rechts, bald links
schlugen. — „Ihr Herren“, fragte Meister Hämmerlein die Nachbarn,
welche den Acker ihm zeigten, „warum füllt Ihr die Löcher nicht mit Steinen
aus?“ — „Ja“, sagten diese, man kann immer vor anderen Arbeiten nicht
dazu kommen.“ — Was that aber Meister Hämmerlein? — So oft er auf
seinen Acker ging, las er von ferne schon Steine zusammen und schleppte
deren oft beide Arme voll bis zu den Löchern. Die Bauern lachten ihn
aus, daß er, der selbst kein Gespann hielt, für andere den Weg besserte;
aber ohne sich stören zu lassen, fuhr Meister Hämmerlein fort, jedesmal
wenigstens ein paar Steine auf dem Hin- und Herweg in die Löcher zu
werfen, und — in etlichen Jahren waren sie ausgefüllt — „Seht ihr's“
sagte er nun, „hätte jeder von euch, der leer die Straße fuhr, auf dem
Wege die Steine zusammengelesen, auf den Wagen geladen und in die
Löcher geworfen, so wäre der Weg mit leichter Mühe in einem Viertel—
jährchen eben geworden.“
Des Sonntags machte er gewöhnlich ganz absichtlich gemeinnützige
Spaziergänge. Er suchte nämlich junge Bäumchen, die auf Gemeinde
plätzen von selbst wuchsen oder dahin gepflanzt waren, und beschnitt sie.
Kam die Zeit, so okulierte oder pfropfte er die Wildlinge, und oft lief eine
ganze Gesellschaft junger Leute mit ihm, die unter seiner Anleitung das
Pfropfen und Okulieren erlernten. Bald war auf keinem Gemeinderasen
ein junges Bäumchen mehr zu finden, das nicht wäre angebunden, gerade
gezogen und veredelt gewesen. Fand er im Walde einen hübschen Wildling,
so verpflanzte er ihn ungebeten auf einen schicklichen Gemeindeplatz, und
nach Verlauf von fünfzehn bis achtzehn Jahren zog die Gemeindekasse einen
beträchtlichen Vorteil davon. Schlez.
51. Die teure Zeche.
In der Zeit der französischen Revolution zogen viele Pran-
zosen bei uns ein. Sie waren froh, dass sie das Leben glüch-
lich aus ihrem unglücklichen Vaterlande herausgebracht Batten.
In einem Dorfe in meiner Nähe musste einmal ein soleher Pran-
mann zurückbleiben, weil seine zwei Kranken RKinder in der Kälte
nicht weiter Konnten. Er mietete ein Stübchen und wollte Hol-
Kaufen, aber niemand hatte Holz übrig.
Zum Glück Kommt ein Bauer, der in die Stadt will, mit
einem Führchen Holz durch das Dorf. „Was sik kost?“ fragte
der Franzose. — Das ist ein fremder Vogel, denkt der Bauer,
und. sieht recht erfroren aus, der soll's bezahlen. „Dre
Louiscor“, spricht eêr, „weil Lbris seid.“
Der Eranzose schüttelt den Kopf und handelt; aber ver—
geblich. Der Bauer bleibt bei seiner Forderung, und will der
Vater seine Kinder nicht erfrieren lassen, muls er wobl das
dündengeld zablen.
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