14 A. Das liebe Elternhaus.
K. Nein, die Erde muß gepflügt und geeggt und der Getreide—
samen gesät werden.
V. Gehört sonst nichts zu dem Wachstum der Früchte als pflügen,
eggen und säen?
K. Ja, gute Witterung.
B. Es würde wohl am besten sein, wenn die Sonne immer schiene?
K. Nein, die Erde hat auch Feuchtigkeit nötig.
V. Wodurch bekommt denn die Erde Feuchtigkeit?
K. Durch Regen und Tau.
V. Gut, der Landmann muß also regnen und tauen lassen?
K. Kein Mensch kann machen, daß die Sonne scheint und daß es regnet.
V. Wer macht denn, daß zu rechter Zeit die Sonne scheint und
zu rechter Zeit Regen und Tau fällt?
K. Niemand als Gott.
B. Richtig, mein Kind. Könnte aber das Getreide ohne Sonnen—
schein, Regen und Tau gar nicht wachsen?
K. Nein, die Hitze bringt die Früchte zur Reife, Regen und Tau
erfrischen das Erdreich und geben dem Getreide Nahrung. Wenn immer die
Sonne schiene, so würden die Pflanzen verderben, weil sie keine Nahrung
hätten; wenn es immer regnete, würden sie verfaulen.
V. Richtig, mein Kind. Du siehst also, daß Gott es ist, dem wir
unsre Nahrung zu verdanken haben. Das Pflügen, Graben und Säen
des Landmanns wäre vergeblich, wenn Gott nicht zur rechten Zeit Regen
und Sonnenschein schickte. Eriedr. Güll.
7. Das Grot im Wege.
Im Weg' das Krümchen Brot Leg's auf den Stein vorm Haus,
tritt nicht mit deinem Fuß, und kannst du, brock es klein!
weil's in des Hungers Not Still dankt es dir die Maus
ein Tierlein finden muß! und still das Vögelein.
Eriedr· Gül.
Am Abend.
8. Abendgebete.
Mein Gott und Herr, ich hoff! auf dich,
in deine Hand befehl' ich mich;
drum schließ ich nun in Sried und Ruh
ohn' Sorg' und Angst die Augen zu. Amen!