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96. Die Blumen im Winter.
Wo sind all die Blumen hin?
Schlafen in der Erde drin,
weich vom Schneebettchen zugedeckt.
Stille nur, daß sie niemand weckt!
Übers Jahr mit dem Sonnenschein
tritt der liebe Gott herein,
nimmt die Decke hinweg ganz sacht',
ruft: „Ihr Kinder, nun all erwacht!“
Da kommen die Köpfchen schnell herauf,
da thun sie die hellen Augen auf.
W. Hey.
97. Zwei Rãtsel.
. Ieh bin am wãrmsten, wenn's am kãltsten ist,
und bin am kãlt'sten, wenn's am wärmsten ist.
Im Sommer lãsst man mich verãächtlich stehn,
im Winter streichelt man mich schön.
2. Im Ofen ist sein Aufenthalt,
verzehren kann es einen Wald,
mit Wasser macht man's mausetot,
wer's anfasst, leidet Schmerz und Not.
98. Im Winter.
Wilhelm saß in der warmen Stube am Fenster und
blickte auf die Straße. Alle Leute hatten sich in dichte
Kleider gehüllt; denn es war sehr kalt. Da ging sein
Freund Ernst vorüber und rief ihm zu: „Komm, geh mit
mir auf den großen Teichl“ Schnell machte Wilhelm sich
fertig, zog seine warmen Handschuhe an und setzte die Pelz—
mlitze auf. Dann nahm er die Schlittschuhe in die Hand
und ging mit Ernst auf die Schlittschuhbahn. Weit und
breit war die Erde mit Schnee bedeckt, und an den Bäumen