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Mein jüngster Bruder fiel denn auch ein paar Winter
später in denselben Teich, und er, obgleich er der beste war
von uns dreien, hat die Prügel für uns mitbekommen. —
Und dann kam die Sonne. Der Schnee wurde schmutzig.
Die Decke zerriß auf den Wiesen, graugrüne Flicken überall.
Vor den Türen machten die Nachbarn mit Axt und Schaufel
Sommer. Da und dort waren wieder Pflastersteine. In den
Gossen rauschte und gurgelte das Wasser. Da dämmten wir.
Über den Fahrweg hüpften die ersten Bachstelzen. O, wie das
zierlich war, wenn sie das Köpfchen hoben und mit dem Schwanz
wippten! Die Sperlinge lärmten. Die Sonne, die Sonne!
Der Flausrock, die Pudelmütze, die Fausthandschuhe, die
Schaftstiefel, der lange Schal, all das Zeug, in dem wir herum—
gestiegen waren, verschwand in irgendeiner Truhe. Wir waren
frei und leicht und glücklich.
Auch nach Clausthal kam der Frühling.
Von Adolf Ey. (Gekürzt.)
86. Niedersächsische Sprüche.
Nord, Ost, Süd un West, Bremen best.
Achtern Barg wohnt ok noch Lüde.
Wenn de Boom is groot, is de Planter dood.
April deiht, wat he will.
Mai kold un natt, füllt den Buern Schün un Fatt.
Froens Arbeit is behenn, nimmt awers gar keen Enn.