Full text: [Schuljahr 4, [Schülerband]] (Schuljahr 4, [Schülerband])

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Sie tragen ein holdes und freut sich über alle, 
Kindlein, die fromm und freundlich sind; 
das ist der heil'ge Christ; denn solche liebt von Herzen 
es ist so fromm und freundlich, das liebe Himmelskind. 
wie keins auf Erden ist. Wird sie auch reich 
Und wie es durch den Himmel bedenken 
still über die Häuser fliegt, mit Lust aufs allerbest' 
schaut es in jedes Bettchen, und wird sie schön beschenken 
wo nur ein Kindlein liegt, zum morgenden Weihnachtsfest. 
Heut' schlafen noch die Kinder 
und sehn es nur im Traum; 
doch morgen tanzen und springen 
sie um den Weihnachtsbaum. 
Robert Reinick. 
13. Weihnachten im Dorf. 
E⸗ war eine kalte Winternacht, und das ganze Dorf lag im 
tiefen Schlaf. Die Landstraße und die Dorfpfade, die Stroh— 
dächer der Bauernhäuser, alles war mit einer sauberen weißen 
Schneedecke belegt. Die winterkahlen Aste und Zweige der 
Bäume sahen aus, als ob sie verzuckert wären. Unzählbare 
Silbersterne standen hoch oben am Himmel und flimmerten und 
blinzelten wie müde Kinderaugen abends vor dem Schlafen— 
gehen. — Kein Laut war zu hören! Nicht einmal ein wach⸗ 
samer Hofhund bellte in dieser Nacht im Dorfe. War es ihnen 
draußen zu kalt, oder wußten sie, daß in dieser Nacht niemand 
etwas Böses tun würde? Es war ja die Weihenacht! Die 
stille, die heilige Nacht! — 
Da ging hinter den hohen, dunklen Tannen am Ende 
des Dorfes der Mond auf, ganz, ganz langsam und allmählich. 
Nun stand er voll und rund am Himmel und blickte mit seinem 
glänzenden Gesicht verwundert auf das weißbeschneite Dorf. 
Gestern hatte es doch ganz anders ausgesehen. Jetzt war alles 
weiß! Und wie still und feierlich es dort unten war! — Lang⸗ 
sam und vorsichtig ließ nun der Mond seinen Silberschein über 
die Häuser gleiten und blickte neugierig in die Fenster. So
	        
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