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3. Bei seiner Arbeit, denket euch, 
gebraucht er nie ein Handwerkszeug. 
Er hat nicht Hacke, nicht Karst noch Spaten. — 
Sagt, habt ihr ihn noch nicht erraten? 
Twiehausen, Der naturgeschichtliche Unterricht J. 
151. Die Heuernte. 
1. Die Turmglocke schlägt nach einander vier helle Schläge. Es ist 
morgens vier Uhr. Da wandern den Dorfweg entlang zwei rüstige 
Männer. Auf den Achseln tragen sie scharfe, blinkende Sensen. Jetzt sind 
sie vor dem Dorfe angekommen. Der Weg biegt links ab nach einem 
kühlen Grunde. Dort liegt eine saftige Wiese. Auf dieser stehen Millionen 
von Grashalmen. An jedem Halme hängen durchsichtige Perlen von 
frischem, klarem Tau, der über Nacht gekommen ist, Gras und Kraut zu 
tränken. Hier machen die Männer Halt und streichen die Sensen, daß es 
weithin schallt. Nun stellen sie sich in einiger Entfernung von einander 
auf und fahren mit kräftigen Streichen unter das grüne Gras, daß es zu 
Boden sinkt. Auch die gelben Butterblumen und der rötliche Wiesenschaum 
und die Frühlingsblumen alle fallen mit den Grashalmen. Ihre Zeit ist 
vorüber, bald werden sie ihre schönen Farben ganz verloren haben. 
2. Die Sonne brennt schon heiß auf die langen, abgemähten Gras⸗ 
reihen, und wenn sie noch höher am Himmel emporsteigt, dann muß alles 
von ihrem Strahle verdorren. Jetzt kommen die flinken Bauernmädchen 
und schlagen mit dem Rechen das Gras auseinander, daß es zerstreut auf 
der ganzen Wiese umherliegt. Bald ist es dürr, und die fleißigen Mädchen 
tragen es auf Haufen zusammen. Kein lustiger Grasfrosch mag sich nun 
mehr auf der Wiese aufhalten. Vergebens flattern die Schmetterlinge 
über die kahle Fläche und suchen nach ihren Lieblingsblumen. Scheu 
hüpfen die Heupferde hin und her. 
3. Am folgenden Tage kommen andere, viel größere und stattlichere 
Pferde zur Wiese. Sie bringen den geräumigen Leiterwagen, auf dem 
das Heu von den fleißigen Arbeitern aufgetürmt wird. Langsam schwankt 
der Wagen heimwärts. Hocherfreut blickt ihm der Landmann vom Hofe 
aus entgegen. Er bringt ihm ja die Winternahrung für Pferde, Rinder 
und Schafe. Auch auf der Wiese dauert die Trauer nicht lange. Aus 
dem fruchtbaren Boden schießen bald wieder junge Grashälmchen hervor, 
und an die Stelle der kahlen Fläche tritt von neuem ein junges, saftiges 
Grün. — 
Muttersprache D.
	        
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