Full text: Lesebuch für die Unterklassen der Volksschulen

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Maule heraus und lecken das Tierehen hinunter, das 
am Schilfsblatte ruht. 
Man lässt sio nicht überbandnehmen, weil sie 
den Fischen die Nahrung wegfressen und aueh kleine 
Pische verzehren. 
2 Die Prösche im Laube. 
Merkwürdig ist der Laubfrosch. Man sperrt ihn 
nicht selton in ein hohes Glas mit Wasser, stellt ibm 
eine Xleine hölzerne Leiter hinein und gebraucht ihn 
als Wetterpropheten. Seine Brüder draussen führen 
indessen ein lustiges Leben, springen von einem Blatte 
des Baumes zum andern. Denn dem Laubfrosch istis 
niebht genug, zwischen gelben Dotterblumen herum- 
zuhũüpfon; er will vie ein Vogel im grünen Laube 
des Baumes leben. An jeder Fulszehe hat er ein 
rundes Häutehen wie ein Saugleder. Damit hält er 
sich fest an der glatten Rinde der Zweige und am 
Blatto. Man bemerkt ihn nicht leicht; denn nur am 
Bauchbe ist er gelblich; der Rucken ist grasgrün. Und 
andert gegen den Herbst hin das Laub der Bäume 
die Farbe, tut es auch der Laubfrosch; dann wird 
er bräunlich. Ist ihm seine Beute nahe genug, so 
halt er sich mit einem Nusse fest, schnellt wie ein 
Blitz auf das arme Tieèrchen los und selten entgeht 
ihm dieses. So findet er fortwahrend reiche Speise 
und auch der Trunk fehlt ihm nicht. NMit seiner 
dũunnen, glaften Haut saugt er dio Regentropfen und 
den Tau, der an den Blättern hängt, und führt den 
ganzen Sommer ein lustiges Leben. — Den Minter 
sber kriochen die Pröscho in den warmen Sehlamm 
und versehlafen die rauhe Jahreszeit obne zu atmen 
und ohne zu fressen. Erst wenn der warme Prüb— 
lingssonnenschein hereinbricht, verlassen sie iur Vinter- 
quartier.
	        
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