53 86. Die Windmuͤhle. 86. Erntedank.
grünen Grashalme. Es stand Halm an Halm, und diese alle
trugen Knospen. Nach wenigen Tagen sah das ganze Feld über
und über blau aus. Die Knospen waren zur Blüte gekommen,
und nun trugen die Halme himmelblaue Blumen, daß es eine
Pracht war, sie anzusehen. Es dauerte aber nicht lange, so fielen
die zarten, blauen Blätter ab, und es bildeten sich Knoten, die
wieder grün aussahen. Das sind die Kapseln, in denen die Samen⸗
körner reifen. Wenn sie dunkel werden und die Stengel absterben,
dann rauft man den Flachs, d. h. man zieht die Pflanze samt
der Wurzel aus und bindet sie in Bündel, um aus den Stengeln
den Flachs zu bereiten und den Leinsamen zu allerlei Dingen zu
benutzen.
85. Die Windmühle.
Wenn die Dörfer oder Städte nicht an Flüssen liegen, welche
Wassermühlen treiben, dann wird das Getreide auf Windmühlen
gemahlen. Ihr Name sagt schon, daß sie nicht von Bächen oder
Flüssen, sondern durch den Wind getrieben werden.
Deshalb hat eine solche Mühle immer sehr lange Flügel. Nun
kommt aber der Wind bald von Osten, bald von Westen, von
Norden oder Süden. Daher ist die Mühle so eingerichtet, daß
die Flügel immer nach der Seite hin gedreht werden können, von
welcher der Wind kommt. Es giebt zwei Arten von Windmühlen:
solche, welche ganz gedreht werden können, und solche, bei denen
nur das Dach mit den Flügeln bewegt wird. Diese nennt man
holländische Mühlen, die anderen Bockmühlen, weil sie auf einem
hölzernen Gerüst ruhen, welches der Bock der Mühle heißt.
Wer lebt vom Winde?
86.* Lrntedank.
L. Wir pflugen und vwir sstreuen den Samen auf das
Lond; doch Wachstum und Gedeihen steht nicht in uns'rer
Haond. Alle gute Gabe kommt oben her, von Gott, vom schönen,
blauen Himmoel herab.
2. Er sendet Ton und Regen und Sonn- und Monden
schein und wickelt reichen Segen gor zart und hunstlich ein.
Alle gute Gabe kommt oben her, von Gott, vom schonen, blauen
Himmel herob.
5